Rookies haben es in der NBA oft nicht leicht, vor allem wenn sie nicht auf den vorderen Plätzen gezogen werden. Zumindest Essengue war ein Lottery-Pick von den Chicago Bulls, doch am Höhenflug (6-1) der Traditionsfranchise konnte der Franzose bisher nichts beitragen. Im Gegenteil: Der Forward wartet weiter auf seinen ersten Einsatz und vermutlich wird dies auch noch eine Weile so bleiben.
Die Bulls schickten den 18-Jährigen unter der Woche zum G-League-Team, in der Entwicklungsliga startet an diesem Wochenende die neue Saison, dort soll sich der noch sehr rohe Flügelspieler die dringend benötigte Spielpraxis abholen.
Auf dem Flügel ist derzeit einfach kein Platz für den Youngster, hier vertraut Coach Billy Donovan auf Shootingstar Matas Buzelis, Neuzugang Isaac Okoro sowie auf Patrick Williams, der seine womöglich beste Phase im Dress der Bulls hat. Essengue braucht dagegen noch Zeit. "Wir hatten noch nicht viel zu trainieren. Es ist zwar gut, dass er auch diese Erfahrung macht, aber für seine Entwicklung ist es nicht das Beste", erklärte Donovan den Schritt.
Grundsätzlich war dies auch von Tag eins so geplant, obwohl die Bulls den zwölften Pick investierten. "Es war klar, dass wir einen entwicklungsfähigen Spieler draften werden und dass dieser es vermutlich nicht sofort in die Rotation schafft. Dafür haben wir mit ihm einen Plan entwickelt."
Wie dieser genau aussieht, ist nicht klar, gleichzeitig wolle man "Monat für Monat" schauen, wie sich Essengue entwickelt und wann es sinnvoll ist, ihm Spielzeit zu geben. Bei Heimspielen dürfte der Franzose im Kader stehen, bei längeren Roadtrips soll er lieber das G-League-Team verstärken.
Saraf zwischen Starting Five und G-League
Ähnlich verhält es sich bei Ben Saraf, der von den Brooklyn Nets mit dem 26. Pick gezogen wurde. Auch der Isreaeli wurde kürzlich in die G-League geschickt, beim Spielmacher überraschte es dann aber doch. Denn: Saraf war in den ersten fünf Partien der Starter auf der Eins. In knapp 16 Minuten legte Saraf durchschnittlich 3,5 Punkte und 2,7 Assists auf, traf dabei aber nur 23 Prozent seiner Würfe.
Der Ex-Ulmer hat mit der NBA-Athletik noch große Probleme, für sich und andere zu kreieren fällt ihm in den USA deutlich schwerer. Dazu kommt, dass die Nets ein völlig neu zusammengewürfelter Haufen sind, die nach sieben Niederlagen zum Start erst in der vergangenen Nacht in Indiana den ersten Sieg feiern konnten - ohne Saraf.
Zusammen mit seinen Rookie-Kollegen Danny Wolf und Nolan Traore wurde der Israeli nach Long Island geschickt, was etwas verwunderlich ist. Beim Erfolg in Indiana spielte nur einer der fünf Erstrundenpick (Egor Demin), obwohl Brooklyn offensichtlich ein neues, junges Team aufbauen will. Womöglich wurde der Druck einfach zu groß, sodass Coach Jordi Fernandez doch lieber auf die wenigen Veteranen setzte.
Einer davon ist Michael Porter Jr., 2023 Champion mit Nikola Jokic und den Denver Nuggets, und der hatte bereits etwas gemurrt. "Es ist schwer in der NBA zu gewinnen, wenn wir Rookies auf der Eins haben, die zwar großartig in der Zukunft sein werden, aber immer noch Rookies sind. Die Point Guard-Position ist nun mal die schwerste in der Liga".
Statt Starting Five kassierte Saraf stattdessen ein DNP (did not play), wenig später folgte der Schritt in die G-League. Der Spielmacher wird sich dort ausprobieren dürfen, im Laufe der Saison dürfte der Israeli aber wieder vornehmlich bei den "richtigen" Nets zum Einsatz kommen. Denn wenn Brooklyn in dieser Saison eines will, dann ist es, so wenig Spiele wie möglich zu gewinnen, um am Ende der Spielzeit die meisten Ping-Pong-Bälle in der NBA Draft Lottery zu besitzen.
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