Während Topnationen wie Spanien, Griechenland oder die Türkei ihre Aufgaben überzeugend lösten, geriet Italien zum großen Verlierer des Tages. Die Azzurri stolperten völlig überraschend über ein effizientes und mutiges Island, das sich mit einem Auswärtssieg in die europäische Basketball-Landkarte eintrug. Noch spektakulärer wurde es in der britischen Hauptstadt, wo Litauen ein fast verlorenes Spiel in den letzten zehn Sekunden komplett drehte.
Sargiunas rettet mit drei Dreiern in 10 Sekunden
Litauen stand in London kurz vor einer Niederlage, ehe Ex-Bayreuther Ignas Sargiunas die Partie mit einer der irrsten Schlussphasen der letzten Jahre rettete. Der Guard traf binnen 9,9 Sekunden drei Dreier, darunter einen verzweifelten Wurf zum Buzzer, und drehte damit ein 80:87 noch in einen 89:88-Sieg. Zuvor hatte Großbritannien lange geführt, physisch dominiert und Litauen zeitweise mit 18 Punkten distanziert. Doch die Balten kamen zurück und starten trotz großer Probleme mit einem Sieg in die Qualifikation.
Serbien dreht 23-Punkte-Rückstand
Auch Serbien wurde beinahe Opfer einer Sensation, drehte aber ein bereits verloren geglaubtes Spiel gegen die Schweiz. Nach einem desaströsen 34:57-Rückstand zur Halbzeit fand die Mannschaft defensiv zu ihrer Identität zurück und überrollte den Gegner mit einem 20:2-Lauf zu Beginn des Schlussviertels. Am Ende stand ein hart erkämpfter 90:86-Erfolg, getragen von der dominanten Präsenz der serbischen Big Men, die die letzten sieben Minuten des Spiels kontrollierten.
Türkei setzt klares Statement
Die Türkei zeigte dagegen nach anfänglichen Schwierigkeiten ihre Klasse und setzte sich souverän 93:71 gegen Bosnien und Herzegowina durch. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte drehte die Mannschaft im dritten Viertel das Tempo auf, nutzte ihre Tiefe und setzte sich mit einer starken Guard-Line endgültig ab. Besonders die defensive Anpassung nach der Pause brachte Kontrolle zurück ins Spiel. Die Türken starten damit erwartungsgemäß erfolgreich in Gruppe C.
Mateo feiert Auftaktsieg mit Spanien
Spanien, der zweifache Weltmeister, eröffnete die neue Ära unter Chus Mateo mit einem 74:64-Auswärtssieg in Dänemark. Nach einem ausgeglichenen Auftakt übernahmen die Spanier im zweiten Viertel die Kontrolle, fanden bessere Wurfauswahl und generierten durch ihre physische Verteidigung die nötigen Stops. Debütant Great Osobor (Jena) präsentierte sich in starker Form, scorte 12 Punkte und 8 Rebounds, während Spanien insgesamt wenig anbrennen ließ und den Pflichtsieg einfuhr. Bester Werfer der Dänen war Tobias Jensen von ratiopharm Ulm mit 20 Punkten.
Griechenland lässt Rumänien keine Chance
Ebenfalls souverän agierte Griechenland, das Rumänien mit 91:64 besiegte. Die Griechen dominierten das Spiel früh, kontrollierten beide Bretter und nutzten die individuelle Qualität ihrer Guards. Besonders auffällig war die Leistung ihres 20-jährigen Talents Alexandros Samodurov (16 Punkte, 7 Rebounds), das mit Energie und Rebounds wichtige Impulse setzte. Rumänien konnte den Rückstand nie wirklich verkürzen und blieb chancenlos.
Außenseiter Island sorgt für größten Coup des Abends
Die deutlichste Überraschung des Abends gelang Island, das in Italien einen hochintensiven 81:76-Sieg einfuhr. Nach wechselnden Führungen im Schlussviertel blieben die Isländer ruhiger, trafen die wichtigen Entscheidungen und zeigten erneut, dass sie europäischen Topteams gefährlich werden können. Italien dagegen präsentierte sich im Abschluss zu inkonstant, verlor die Kontrolle im letzten Viertel und kassierte einen Startschock, der noch Auswirkungen in der Gruppe haben könnte.