Die Mavs erlebten turbulente Monate: Erst der so umstrittene Trade von Luka Doncic zu den Los Angeles Lakers, dann der Absturz aus den Playoff-Rängen. Fans und Experten zweifelten an der Zukunft des Teams. Doch die Lotterie veränderte alles. Mit nur 1,8 % Chance zog Dallas das große Los und erhielt den Nummer-1-Pick. Cooper Flagg gilt nun als neuer Hoffnungsträger.
Dallas Mavericks: Was wurde in der Offseason gemacht?
Nach dem unerwarteten Glück im Draft verlief die Offseason der Mavericks überraschend geordnet und zielgerichtet. Mit Cooper Flagg wählte man den Spieler, der künftig die zentrale Rolle einnehmen soll. Anders als in Utah oder Washington muss er nicht sofort als alleiniger Hoffnungsträger funktionieren. Mit Anthony Davis, Kyrie Irving und einem soliden Kader an seiner Seite wird der 18-Jährige Schritt für Schritt in die NBA eingeführt.
Auch auf dem Markt agierte Dallas klug. Trotz der finanziell angespannten Lage gelang es, Kyrie Irving für drei Jahre an den Klub zu binden. Der Vertrag über 118 Millionen Dollar wirkt auf den ersten Blick hoch, tatsächlich verdient Irving jedoch weniger als in der abgelaufenen Saison, da er zuvor eine höhere Spieleroption hätte ziehen können. Zwar wird er nach seinem Kreuzbandriss erst im Laufe der Saison zurückkehren, doch die Mavericks halten so ihren zweiten Superstar langfristig im Team.
Um die Zeit bis zu Irvings Comeback zu überbrücken, verpflichtete Dallas D’Angelo Russell. Der Guard erhielt einen vergleichsweise günstigen Zweijahresvertrag und soll vorerst die Spielgestaltung übernehmen. Russell ist kein Elite-Verteidiger, doch er bringt Erfahrung, Scoring und Playmaking mit. Für die Rolle als Übergangslösung ist er ein logischer Fit. Hinzu kam die Vertragsverlängerung mit Dante Exum, der mit seiner Defense und seiner Vielseitigkeit auf den Guard-Positionen wichtig bleibt.
Auch die großen Positionen wurden stabilisiert. Daniel Gafford unterschrieb einen Dreijahresvertrag über 54 Millionen Dollar, P.J. Washington wurde gleich für vier Jahre und knapp 90 Millionen gebunden. Beide Spieler gehören zum Kern der Rotation, auch wenn die Tiefe im Frontcourt damit mittlerweile sehr groß ist.
Dallas Mavericks: Überblick Zu-/Abgänge
Draft: Cooper Flagg (#1)Free Agency: D'Angelo Russell (Nets)Trade: Extensions: Kyrie Irving (3 Jahre, 119 Mio. Dollar), Daniel Gafford (3 Jahre, 54,4 Mio. Dollar), Dante Exum (1 Jahr)
Dallas Mavericks: Alle Spieler, Verträge und Gehälter (in Mio. Dollar)
Dallas Mavericks: Was ist die Ausrichtung der Franchise?
Die Dallas Mavericks wollen einerseits in den kommenden Jahren mit Anthony Davis und einem hoffentlich wieder gesunden Kyrie Irving um Playoff-Plätze kämpfen, gleichzeitig aber schon jetzt den Grundstein für die Zukunft mit Cooper Flagg legen. Es ist eine doppelte Strategie, die kurzfristigen Erfolg mit langfristiger Perspektive verbinden soll.
Dallas ein Team, das sich attraktiv für weitere Verstärkungen präsentieren möchte. Mit Flagg als jungem Star in spe, einem erfahrenen Kern und einem großen Markt im Rücken wollen die Mavericks auch in Zukunft für Free Agents interessant sein.
Dallas Mavericks: Wo liegen die Schwächen?
So souverän die Offseason verlief, ganz ohne Fragezeichen geht Dallas nicht in die neue Saison. Die größte Unsicherheit bleibt Kyrie Irving. Seine sportliche Klasse steht außer Zweifel, doch er kommt von einer schweren Verletzung zurück. Sollte er länger brauchen oder nicht mehr die alte Form erreichen, droht Dallas im Backcourt ein großes Problem.
Auch die Zusammenstellung im Frontcourt birgt Risiken. Mit Davis, Lively II, Gafford, Washington und Flagg stehen gleich fünf Spieler bereit, die auf den großen Positionen spielen wollen. Das sorgt zwar für Tiefe, könnte aber auch zu Konflikten führen. Ob Headcoach Jason Kidd und sein neues Trainerteam eine klare Hierarchie schaffen können, wird entscheidend sein.
Hinzu kommt der emotionale Ballast des Doncic-Trades. Selbst wenn die neue Generation um Flagg, Davis und Irving sportlich funktioniert, wird es dauern, bis die Fans diesen Einschnitt verdaut haben. Auch die Rolle von General Manager Nico Harrison bleibt daher kritisch betrachtet.
Dallas Mavericks: Die Prognose
Dallas hat im Sommer vieles richtig gemacht und sich durch den Draft-Coup eine Zukunftsperspektive gesichert. Kurzfristig ist die Franchise kein Titelkandidat, doch ein Platz im Play-In oder sogar in den Playoffs ist möglich, abhängig davon, wann Irving zurückkehrt und wie schnell Flagg sich an die NBA gewöhnt.
Langfristig hängt alles davon ab, ob Flagg tatsächlich das versprochene Superstar-Level erreicht. Sollte das gelingen, könnte die Franchise trotz des Doncic-Desasters schneller wieder oben angreifen, als es viele erwartet hätten.
Wie Naivität und Täuschung Seattle seine SuperSonics kostete
Das machen die Lottery-Picks von 2015 heute
Wie lange spielen die Warriors dieses Spiel noch mit?