Mit 71:96 unterlagen die Münchner, es war noch einmal Anschauungsmaterial dafür, wie dringend der deutsche Meister einen Guard benötigt, der für sich und andere kreieren kann. Mit der Verpflichtung von Spencer Dinwiddie haben die Bayern reagiert, der Ex-NBA-Profi könnte womöglich in der kommenden Woche gegen Real Madrid oder Virtus Bologna sein Debüt für die Münchner geben.
Die Erwartungen der Fans sind natürlich riesig, dennoch mahnte Coach Gordon Herbert vor dem Spiel am Mikrofon von MagentaSport ein wenig. "Er hat noch nie in Europa gespielt und wahrscheinlich auch kein EuroLeague-Spiel gesehen. Es wird also eine Umstellung für ihn sein, aber das ist normal für Spieler, die aus der NBA kommen", mutmaßte der Kanadier.
"Manche passen sich schnell an, andere nicht. Wir werden sehen", fügte Herbert auf der Pressekonferenz nach dem Spiel an. Letztlich ist es wirklich schwer vorherzusehen, wie NBA-Spieler in Europa einschlagen. Ex-Lottery-Pick Dennis Smith Jr. floppte bei Real Madrid in der Vorsaison, Lonnie Walker IV zeigte bei Zalgiris Kaunas Licht und Schatten, bevor er wieder in die NBA zurückkehrte (um im Sommer zu Maccabi zu wechseln).
Dinwiddie bringt Ungewissheit mit
Ungewissheit schwingt immer mit, auch wenn man sich im Lager sehr zuversichtlich zeigt. "Der hat elf Jahre NBA gespielt, da kann man vieles lernen. Deswegen freue ich mich drauf", gab Justus Hollatz zu Protokoll.
Überhaupt wird die Guard-Rotation ein Thema bleiben - auch mit Dinwiddie. Formstark präsentiert sich nur Andi Obst, Hollatz hatte zumindest im Pokal gegen Braunschweig einen guten Abend. Stefan Jovic kehrte gegen Piräus von einer Verletzung zurück, während sowohl Xavier Rathan-Mayes als auch Kamar Baldwin Herbert nur bedingt überzeugen. Ihre Minuten schwanken massiv, Pluspunkte konnte gegen Olympiakos keiner sammeln.
Es fehlte zu oft eine ordnende Hand, das merkte auch Obst an. "Wir müssen wissen, was wir spielen wollen. Wen wollen wir angreifen? Wen wollen wir in Szene setzen? Da müssen wir noch Klarheit reinbringen." Bringen soll diese Dinwiddie, doch ob der 32-Jährige wirklich der Heilsbringer sein kann? Das wissen sie in München vermutlich selbst noch nicht so genau.
Erster Schröder-Sieg, Doncic historisch gegen Wolves, Wemby zaubert erneut
NBA-Boss Silver äußert sich erstmals zu Festnahmen: "Sehr verstörend"