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Plötzlich Tabellenführer: Wie ernst sind die Sixers zu nehmen?

kicker

Fünf Siege haben die Philadelphia 76ers in den ersten sechs Saisonspielen eingesammelt. In der vergangenen Spielzeit war diese Marke erst Anfang Dezember erreicht - zusammen mit 14 Niederlagen. In der Eastern Conference ergibt sich gerade ein ungewohntes Bild: die Sixers stehen ganz oben!

So zu erwarten war das nicht unbedingt. Im Vergleich zur Vorsaison hat sich in der Stadt der brüderlichen Liebe nicht viel getan. Statt eines Endes des Prozesses setzte General Manager Daryl Morey auf Kontinuität. Drummond und Oubre Jr. zogen ihre Optionen. Auf Verlängerungen einigte man sich zudem mit Lowry, Gordon und Grimes.

Und noch etwas ist unverändert geblieben: Paul George und Joel Embiid haben den Saisonstart wegen Knieproblemen verpasst. Letzterer stieg zwar bereits zum zweiten Match in den Spielbetrieb ein, bislang allerdings nur inklusive Minutenrestriktion.

Maxey und Edgecombe sorgen für Euphorie

Eine der wenigen Veränderungen, die es dann doch in der Saison gegeben hat, hört auf den Namen V.J. Edgecombe. Der explosive Guard, der den Sixers mit dem dritten Pick in die Hände fiel, brauchte keinerlei Eingewöhnungszeit. 20,3 Punkte, inklusive 42,1 Prozent Dreierquote, legt der Baylor-Absolvent bislang auf. Fast noch beeindruckender: Dazu gesellen sich jeweils fünf Rebounds und fünf Vorlagen, bei nur zwei Turnovern. Die Stichprobe ist gewiss klein, weniger beeindruckend macht es diesen unbekümmerten Start in die neue Saison allerdings nicht.

Tribut sollte nach diesem Saisonstart auch Tyrese Maxey gezollt werden. Nach den ersten zwei Wochen, in denen viel über Triple-Double-Maschine Jokic, 40-PPG-Scorer Doncic oder den ungeschlagenen Gilgeous-Alexander gesprochen wird, fährt dieser etwas unter dem Radar.

Zweitbeste Offensive der Liga bislang

Dabei legt Maxey bislang ebenfalls Fabelstatistiken auf. 33,7 Punkte, 9,0 Vorlagen, 4,8 Rebounds. Und dabei trifft der Guard wahnwitzige 46,4 Prozent seiner Distanzwürfe.

Angeführt von diesem Duo stellen die Sixers bislang eine der besten Offensiven der Liga. Das Offensivrating von 123,0 schlägt das der vergangenen Saison bislang um zwölf Punkte pro 100 Angriffe. Bessere Werte legen aktuell nur die Houston Rockets auf.

Philadelphia profitiert aber nicht einfach nur von einem statistischen Ausreißer nach oben - wenngleich das auch Teil der Wahrheit ist. Trainer Nick Nurse hat, sicherlich auch aufgrund der Kontinuität, bereits früh seine Rotationen gefunden. Vier der fünf Starter erzielen mindestens zehn Punkte. Dazu verfügt man in Grimes über einen Sixth-Man-of-the-Year-Anwärter (18,2 PPG). Es beschleicht einen das Gefühl, dass Philadelphia nach Jahren der Verengung plötzlich wieder mehr ist als nur Joel Embiid.

Und nun schickt sich auch nich Jared McCain an, sein Comeback zu feiern, nachdem er fast ein Jahr verletzungsbedingt verpasst hat. Zur Erinnerung: Vor seinem Saisonaus im vergangenen Dezember legte der explosive Guard über 15 Punkte pro Spiel bei starken Quoten auf.

Kann man dem "Process" wieder vertrauen?

Eine Überbewertung dieses Saisonstarts sollte dennoch nicht erfolgen. Maxey wird über 82 Spiele nicht 33/9 auflegen können. Ebenso wie 20/5/5 unrealistische Werte für eine gesamte Rookiesaison sind - das wäre LeBron-James-Niveau.

Und dann wäre da noch der Fakt, dass die Sixers ein überaus entgegenkommendes Auftaktprogramm hatten. Mit Boston, Charlotte, Orlando, Washington und Brooklyn traf man allesamt auf Teams, die mehr oder weniger unter .500 dastehen.

Wie ernstzunehmen diese Mannschaft tatsächlich ist, wird sich wohl erst im Dezember herausstellen, wenn Prüfungen gegen die Warriors, Bucks, Thunder, Lakers und Knicks anstehen. Sicher ist aber schon jetzt: Dem "Process" ist nach einjähriger Absenz wieder zu vertrauen.

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