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Obradovic küsst die alte Liebe wach: Wie gut ist Roter Stern?

kicker

So schnell kann es manchmal gehen. Nach zwei Spieltagen war Roter Stern sieglos Letzter in der EuroLeague, sechs Spieltage später steht nur das Überraschungsteam von Zalgiris Kaunas mit Maodo Lo vor den Serben. Zwischendurch wechselten diese den Trainer, mit Sasa Obradovic steht wieder eine echte Klub-Legende an der Seitenlinie.

"Wir spielen derzeit sehr gut", befand Nikola Kalinic nach dem "Auswärtssieg" bei Maccabi Tel Aviv in der Pionir-Halle in Belgrad. "Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig. Das ist essenziell im Basketball." Fünf Siege in Serie haben die Serben nun in der EuroLeague eingefahren, erst am Wochenende kassierte "Zvedza" in der ABA League bei Spartak Subotica die erste Niederlage unter Obradovic.

Obradovic besinnt Team auf die Stärken

Womöglich nur ein kleiner Ausrutscher, schließlich ist auch für Belgrad das Programm mit der auf 20 Teams aufgeblähten EuroLeague mehr als knackig. Dazu kommt der neue Spielstil der Rot-Weißen, der so ganz anders ist als noch unter Sfairopoulos. Unter dem Griechen wurde stets langsam gespielt, methodisch wurden die Gegner beackert.

Obradovic dagegen setzt auf Tempo und entfesselte so vor allem Spielmacher Codi Miller-McIntyre, der als dynamischer Point Guard bei Baskonia seine besten Zeiten hatte. Dazu wurde kürzlich in Jared Butler ein weiterer Guard aus der NBA geholt, der ebenfalls Schnelligkeit mitbringt. Zusammen mit dem noch verletzten Devonte‘ Graham, Topscorer Jordan Nwora (19,7 PPG) und Chima Moneke besitzt Roter Stern plötzlich jede Menge Scoring und Athletik.

Außerdem gelang es Obradovic, die Verteidigung zu stabilisieren - und das, obwohl mit Anker Joel Bolomboy der beste Center weiter auf unbestimmte Zeit ausfällt. EuroLeague-Neuling Ebuka Izundu entpuppte sich dafür schnell als Verstärkung, Belgrad switcht jetzt vermehrt, weil der Nigerianer hier seine Stärken hat. Mit Semi Ojeleye hat die Obradovic-Truppe einen weiteren bulligen Forward mit ähnlichen defensiven Anlagen.

Roter Stern: Wenig Konstanz im Kader

Dass Belgrad nun sechs von acht Spielen gewonnen hat, ist dennoch keine Selbstverständlichkeit. Mit Bolomboy und Isaiah Canaan konnten Schlüsselspieler noch gar nicht auflaufen (und werden es auch zeitnah nicht), Tyson Carter, Nwora oder Ognjen Dobric verpassten alle schon Spiele. Überhaupt waren nur sechs Akteure bei allen EuroLeague-Partien mit dabei.

Gleichzeitig profitieren die Belgrader auch ein wenig vom Spielplan. Unter Obradovic musste Zvezda in der EuroLeague die serbische Hauptstadt noch nicht ein einziges Mal verlassen, das einzige Auswärtsspiel fand eben gegen Maccabi - in Belgrad - statt.

Dennoch hat Roter Stern die Hausaufgaben erledigt, erst im Dezember kommen Phasen mit mehreren Auswärtsauftritten am Stück. Bis dahin besteht die Chance, sich ein kleines Polster anzueignen, um sich womöglich erstmals seit zehn Jahren wieder für die Playoffs zu qualifizieren.

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