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Schlüsselfigur Ingram: Wie Toronto den Turnaround zum Topteam schaffte

kicker

Nur zwei Jahre nachdem die Mannschaft im Keller der Eastern Conference herumdümpelte, steht sie im Osten nun ganz oben. Dabei war ein derart schneller Turnaround nicht einmal zu Saisonbeginn abzusehen. Die Detroit Pistons galten im ersten NBA-Monat als die große Überraschung, dabei trifft selbige Beschreibung in gleichem Maße auch auf die Toronto Raptors zu.

Nach der Niederlage der Pistons in der vergangenen Nacht haben nun die Kanadier mit neun Siegen in Folge die längste Erfolgssträhne im Osten inne - und kaum einer redet darüber. Dabei galt die Franchise aus dem hohen Norden seit ihrem Titelgewinn 2019 als notorischer Verlierer. Der Rebuild wurde verschleppt und die Chancen auf langfristiges Gewinnen verhindert, so dachte man.

In den ersten Wochen der neuen Saison beweisen die Raptors, dass das Gegenteil der Fall ist. 14 Siege aus den ersten 19 Spielen ergeben in der Eastern Conference den zweiten Rang. Hatten die Buchmacher Toronto vor Saisonbeginn noch als Play-In-Anwärter eingeschätzt, ist das einzige kanadische Franchise der Liga plötzlich ein Top-3-Kandidat.

Und die Zahlen zeigen: Dieser Erfolg ist keine Eintagsfliege. Dass die Raptors ein überragendes Defensivteam sein würden, dürfte niemanden wundern. Mit Größe und Physis - vor allem auf dem Flügel - stellt man Gegner bereits seit Beginn des Umbruchs vor Probleme. Das Defensivrating von 110,8 ist wenig überraschend ein Top-2-Wert im Osten, nur hinter den marginal besseren Miami Heat (110,2).

Ausgefeilte Offensive als Schlüssel

Fraglich war von vornherein, wie die Raptors ihre offensiven Limitationen würden überwinden können. Weder Barnes noch Ingram sehen ihre Stärken im Distanzwurf, dazu steht dem Star-Duo im Österreicher Jakob Pöltl ein absoluter Non-Shooter zur Seite.

In den ersten Wochen hat Trainer Darko Rajakovic dieses Problem vor allem durch kluges Ballmovement gelöst bekommen. Die Raptors spielen mit 29,6 Assists die viertmeisten der Liga und leisten sich darüber hinaus nur wenige Fehler in Ballbesitz. Einem Turnover stehen im Schnitt 2,12 Vorlagen gegenüber - ein überragender Wert.

Die erfreuliche Konsequenz dieses gut orchestrierten Zusammenspiels sind starke Wurfquoten. Mit 11,8 Dreiern pro Spiel trifft Toronto zwar exakt so viele wie noch in der Vorsaison, braucht dafür allerdings genau zwei Versuche weniger (2025/26: 32,0 3PTA; 2024/25: 34,0 3PTA). Die Zahlen kommen nicht zufällig: Nur vier NBA-Teams bekommen mehr offene Würfe als die Raptors in dieser Saison.

Unverändert geblieben ist indes die große Stärke der vergangenen Jahre. Die Raptors sind auch in dieser Saison eine Macht in der Zone. Anderthalb Meter rund um den Korb treffen die Kanadier 67,1 Prozent ihrer Abschlüsse, ebenfalls ein Top-4-Wert - trotz bereits hohen Volumens.

Barnes profitiert von Co-Star Ingram

Dafür verantwortlich darf sich insbesondere Scottie Barnes fühlen, der von der Verpflichtung von Co-Star Brandon Ingram wohl am meisten profitierte. Seither kann sich der Forward auf seine Stärken besinnen: Bälle verteilen, in Korbnähe dominieren und rebounden. Die große Scoringlast der vergangenen Jahre hinterließ Spuren in seinen Statistiken.

Noch in der zurückliegenden Saison zappelten nur 44,6 Prozent seiner Würfe im Netz - für einen Big Man, der viel unter dem Ring agiert, ein horrender Wert.

Heute legt Barnes 19,2 Punkte auf und damit nahezu dieselbe Summe, wie noch in der Vorsaison - allerdings ebenfalls bei niedrigerer Wurfzahl. 51,3 Prozent aus dem Feld und überragende 40,0 Prozent von der Dreierlinie sind es in den ersten 18 Partien gewesen. Wohlgemerkt, Letzteres war zuweilen Barnes‘ größte Schwäche (2024/25: 27,1 Prozent).

Möglich macht das alles auch Brandon Ingram, der zwar kein Star, aber dennoch die dringend benötigte erste Option in einer recht egalitären Offense ist. Er verschafft Barnes mehr Platz im Zentrum und der gesamten Mannschaft eine Vielseitigkeit im Halbfeld, die die Franchise seit der Kawhi-Leonard-Ära nicht mehr gesehen hat. Gamewinner waren seither ein rares Gut im Bundesstaat Ontario. Auch daran schraubte Ingram nun.

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