Van Veen bezwang seinen englischen Kontrahenten Humphries am Sonntag nach einer starken Vorstellung hauchzart mit 11:10. "Es ist verrückt, ich musste weinen. Was für ein Abend", sagte van Veen anschließend gerührt.
Der 23-Jährige löst damit seinen Landsmann Michael Van Gerwen als jüngster Darts-Europameister ab, der die EM-Trophäe 2014 im Alter von 25 Jahren erstmals geholt hatte. Auf dem Weg zum Titel kam es zudem auch zum direkten Duell der beiden Niederländer, im Halbfinale behielt Van Veen letztlich mit 11:9 die Oberhand. Humphries wiederum verpasste in der Dortmunder Westfalenhalle den zehnten Majorsieg seiner Karriere und wartet weiter auf seinen ersten Europameistertitel. Neben den UK Open ist der EM-Titel der einzige Major, der in der Sammlung des 30-Jährigen noch fehlt.
Van Veen brauchte in seinem ersten Major-Finale etwas Anlaufzeit. Aus einem 1:4 machte der er nach der Pause dann aber schnell ein 4:4, das Duell war wieder offen. Van Veen vergab bei 10:9-Führung zunächst zwei Matchdarts, Humphries (30) nutzte die Fehler, glich aus und hatte im entscheidenden Leg seinerseits einen Matchdart. Der Favorit verfehlte bei allerdings auf die Doppel 20, ehe van Veen zuschlug und 100 Punkte Rest mit seinem letzten Dart auf die Doppel 16 verwertete. Durch den Triumph klettert Van Veen auf Platz 7 in der Weltrangliste.
Pietreczko bereits im Viertelfinale raus
Als letzter Deutscher war Ricardo Pietreczko bereits am Sonntagnachmittag ausgeschieden. Im Viertelfinale unterlag der Berliner dem Niederländer Danny Noppert (5:10) wie bereits im Vorjahr, als ihn gegen den Niederländer das Aus in der Runde der besten acht ereilte. Pietreczko kassierte zwei frühe Breaks und lag schnell 1:5 zurück. Doch der Deutsche steigerte sich, gewann einmal beim gegnerischen Anwurf und gestalte das Duell bis zum 5:7 offen. Das Break zum 5:9 war vorentscheidend. Noppert scheiterte anschließend jedoch an Humphries (8:11).
Das beste EM-Ergebnis eines Spielers aus Deutschland hatte Max Hopp 2018 mit dem Einzug ins Halbfinale eingefahren. In Dortmund wurde Preisgeld von insgesamt 600.000 Pfund (etwa 687.000 Euro) verteilt.