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10 Lektionen aus 10 Jahren: Was G2s Weg über den modernen eSport verrät

kicker
Fallback

Vor zehn Jahren kam eSport eher einer Wette gleich. Niemand wusste, ob der Sport je über ein paar Nischen-Communities hinauswachsen würde, aber ich war überzeugt, dass in ihm etwas Besonderes steckt.

Damals war ich bei Coca-Cola daran beteiligt, das globale Engagement des Unternehmens in Gaming und eSport mitzugestalten. Ich wollte den Menschen zeigen, dass diese Branche zu einer gesellschaftlichen Triebfeder werden kann.

2025 feiert G2 sein zehnjähriges Bestehen - ein guter Moment, um über die Lektionen der vergangenen Dekade nachzudenken und darüber, wohin sich die Industrie als Nächstes entwickelt.

1. Marken werden auch weiterhin eine zentrale Rolle spielen

Ich habe erlebt, wie Marken den eSport befeuert und groß gemacht haben. In den frühen Jahren waren Partner wie Logitech und AOC entscheidend für die Leistung - wie Ausrüstung im traditionellen Sport.

Als G2 sich vom Team zum Content- und Entertainment-Schwergewicht entwickelte, wurde klar: Marken wie Red Bull oder Mastercard investieren längst nicht nur in Wettkampf, sondern in Kultur, Erlebnis und Community.

eSport dreht sich um Identität, Zugehörigkeit und gemeinsame Geschichten. Und ich bin überzeugt: Immer mehr Marken werden das aufgreifen: den Fans zu helfen, sich ausdrücken und die Kultur rund um ihr Spiel zu formen.

2. Größere und bessere globale Bühnen

Die kleinen Bühnen haben uns das Handwerk beigebracht. Die großen - von der League of Legends World Championship, die Stadien mit Fans aus allen Regionen füllt, bis zu The International, das für einige der größten Preisgelder der eSport-Geschichte steht - haben gezeigt, welche Kraft entsteht, wenn Spieler und Fans aus aller Welt zusammenkommen. Turniere krönen nicht nur Sieger - sie schaffen reale Gemeinschaften.

Momente wie diese, zusammen mit dem Schub während der Pandemie, haben gezeigt, dass eSport dann aufblüht, wenn er Geschichten erzählt: von Können, Ausdauer und Außenseitern, die über sich hinauswachsen.

Der Blick nach vorn zeigt das deutlich: Künftige Ausgaben von Initiativen wie der Olympic-eSport-Bewegung werden das weiter vertiefen - sie bieten die Chance, zu zeigen, dass digitaler Wettkampf selbstverständlich neben traditionellem Sport steht und die nächste Generation durch gemeinsame Erlebnisse zu inspirieren.

3. Das nächste Fortnite

League of Legends und Counter-Strike 2 haben den Maßstab für Wettbewerb gesetzt. Fortnite hat Gaming dann für Millionen in den Mainstream gebracht. Das nächste große Spiel wird aus der Community entstehen - von den Spielern und Streamern, die es für sich entdecken.

Eine der wichtigsten Lektionen der letzten Jahre: Die Branche kann nicht festlegen, was Menschen begeistert. Wir können lediglich bereit sein, uns anzupassen. Dieses nächste Spiel wird selbst bestimmen, wie Fans mitmachen und -gestalten, wie Spieler ihre Duelle austragen und wohin sich eSport in den kommenden Jahren entwickelt.

4. Die Grenzen zwischen traditionellem und eSport werden verschwimmen

In den vergangenen Jahren habe ich erlebt, wie physische und digitale Wettkämpfe zusammengewachsen sind - in einer Art, die ich mir nie ausgemalt hätte. Hybride Formate, die Bewegung und Technologie verbinden und verändern, wie eine junge Zielgruppe Sport und Unterhaltung erlebt.

Sogar der klassische Sport lässt sich inzwischen vom eSport inspirieren. Und ich bin überzeugt: Die kommenden Jahre werden Formate hervorbringen, die beide Welten verschmelzen - sie werden neue Zielgruppen erreichen und Geschichten erzählen, die es so noch nicht gegeben hat.

5. Globale Vernetzung ist das Fundament

Reibungsloses Gaming ist lokal Standard. Doch Spieler über Kontinente hinweg zu vernetzen - das bleibt eine große Herausforderung.

Während der Pandemie ist klar geworden, wie entscheidend Technologie war, um die Welt mit eSport in Kontakt zu halten.

Neue Technologien wie 5G, Glasfaser und Cloud Gaming werden die Vision einer wirklich globalen Community einst wahr machen. Denn im Wettkampf zählt jede Millisekunde - und wenn wir diese Hürden überwinden, erreichen wir neue Turniere, neue Zielgruppen und neue Erlebnisse auf der ganzen Welt.

6. Nachwuchsarbeit und Talentförderung

Eines der klarsten Learnings aus dem vergangenen Jahrzehnt ist die Bedeutung von strukturierter Talententwicklung.

Bei G2 haben wir gesehen, wie wichtig es ist, junge Talente früh zu begleiten - und gleichzeitig Eltern und Schulen über eSport aufzuklären. Die erste Generation, die mit eSport als professioneller Sportart aufwächst, braucht Wege, auf denen sie sich entfalten kann.

Wer in Nachwuchsprogramme investiert, stärkt nicht nur das Leistungsniveau, sondern auch die Kultur, die diesen Sport trägt.

7. Wohlbefinden entscheidet über Karriere

Ich habe erlebt, wie Spieler ausgebrannt sind, wenn der Fokus nur auf Training lag. Die Lektion daraus: Nachhaltige Leistung ist wichtiger als reine Spielstunden. Ernährung, Schlaf, mentale Stärke und Fitness sind so entscheidend wie technisches Können.

Während der Pandemie hat G2 gezeigt, was Anpassung bedeutet: Das Team setzte auf ganzheitliche Vorbereitung - und die Spieler konnten mehr leisten und beendeten später ihre Karriere.

Ich glaube, die Zukunft gehört jenen, die ihre Balance halten. eSport-Profis werden bis in ihre Dreißiger und Vierziger antreten, weil Ausdauer und Stabilität wichtiger werden als kurze Höchstphasen.

8. Vielfalt macht eSport stärker

Frauen im eSport haben in den letzten zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht - auf der Bühne und hinter den Kulissen. Doch eines ist klar: Inklusion ist keine Kür, sie ist Pflicht.

Unsere Branche muss weiter Räume schaffen - Turniere, Coaching, Führungspositionen -, in denen Frauen sichtbar sind und mitgestalten können. Vielfalt hält den eSport lebendig, füllt seine Geschichten mit neuen Stimmen - und sorgt dafür, dass jeder sich zugehörig fühlen kann.

9. Creator formen, wie wir eSport erleben

Streamer und Creator verändern, wie Fans eSport - und längst auch klassischen Sport - verfolgen.

Formate wie die Kings League oder die Twitch-Partnerschaften von LaLiga zeigen, wie Influencer ihr Publikum in Echtzeit einbinden und Nähe schaffen.

Ich habe gelernt: Kreativität und Authentizität zählen genauso wie Können, wenn es darum geht, eine Kultur zu prägen. Und daran wird sich nichts ändern - Influencer werden auch in Zukunft Engagement, Wachstum und die Entwicklung von Unterhaltung prägen.

10. Fans zuerst. Immer.

Wenn ich in den letzten zehn Jahren eine Sache gelernt habe, dann diese: eSport existiert wegen seiner Fans. In der Pandemie wurde das deutlicher als je zuvor - als Stadien leer blieben und Millionen den eSport für sich entdeckten.

Die Fans im Mittelpunkt zu halten heißt, dass wir bei allem, was wir tun, immer die Community stärken - statt sie einzuengen. An diesem Prinzip müssen wir festhalten. Es wird entscheiden, wohin sich eSport im nächsten Jahrzehnt entwickelt.