Dass sich Borussia Dortmund im vergangenen Winter einen Top-Spieler in die eigenen Reihen geholt hatte, war abzusehen. Schließlich hatte Francesco Allocca es im April 2024 zum Vizemeister der italienischen eSerie A gebracht. Nur unter Beweis stellen konnte 'Virgil' seine Qualitäten im ersten Halbjahr beim BVB nicht allzu oft.
In der Rückrunde der VBL Club Championship kam er zumeist im 2vs2 zum Einsatz - und das auch mit einigem Erfolg. In Einzelspielen trat der Italiener hingegen nur zweimal auf: Beim 3:4 gegen Kiels Colin Völter und beim 3:5 gegen Hoffenheims Aymane Mokallik. Letztere Niederlage besiegelte das Aus der Borussia in den Playoffs.
Kein Top-Spieler ist 'Virgil' gewachsen
Die Doppel sind in der deutschen Klubmeisterschaft seit 2025/26 Geschichte - und 'Virgil' zeigte ein ganz anderes Gesicht: Schon beim ersten Showdown zählte er zu den besten Spielern der Liga, nun war der ehemalige Florenz-Profi nicht mehr zu stoppen. Allocca gewann in der jüngsten Online-Vorrunde alle fünf Einzel, die er spielen durfte.
Und das nicht gegen irgendwen: Zum Auftakt verschaffte er seinem BVB mit einem 5:1 über den starken Gianluca Mautone den Sieg gegen den SC Freiburg - und die Revanche für das Viertelfinal-Aus im Oktober. Auch den erfahrenen Kölner Tim Katnawatos bezwang 'Virgil' anschließend in ebenso überzeugender Manier mit 5:1.
Gegen Hannovers Djamal Golla (4:3) wurde es knapper - doch seine beste Leistung sollte noch vor ihm liegen. Im Spitzenduell gegen RBLZ Gaming bekam Allocca es mit Umut Gültekin zu tun, der sich zuletzt in Top-Verfassung präsentiert hatte. Dem Italiener war allerdings nicht mal der Ex-Weltmeister gewachsen - 'Virgil' schlug ihn mit 4:1.
2,6 Punkte im Schnitt - Liga-Spitze
Das 3:0 am letzten Spieltag wurde ihm wegen eines Regelverstoßes seines Bielefelder Gegners Laurin-Noah Bartsch am Grünen Tisch zugesprochen. Folglich verhalf Allocca den Dortmundern zu einer makellosen Online-Vorrunde und 18 Punkten aus sechs Aufeinandertreffen - ein souveräner Einzug in die K.-o.-Phase in Frankfurt.
Mit im Schnitt 2,6 Punkten pro Partie ist 'Virgil' aktuell der beste Spieler der VBL Club Championship - gleichauf mit Freiburgs Nassim 'Nassada' Dahman. Vor dem erwähnten Gültekin, Berkay Demirci und Alihan Hadzhi (je 2,4). Dank Allocca gehört der BVB mittlerweile zum engeren Favoritenkreis auf die deutsche Klubmeisterschaft.
Titelverteidiger Leverkusen schon raus
Apropos 'Nassada': Der Finalist des FC Pro Open November Cups spielte mit seinen Freiburgern erneut eine starke Online-Vorrunde - die Breisgauer belegten mit 15 Punkten den zweiten Platz. RBLZ Gaming machte als Fünfter zwar das Weiterkommen klar, muss aber dem überraschend starken SV Darmstadt und 1. FC Magdeburg den Vortritt lassen.
Der FC Bayern München (7.) und der VfB Stuttgart (8.) rehabilitierten sich ein wenig für den verkorksten Saisonstart im Oktober und dürfen am 23. November offline um den Showdown-Sieg spielen. Der Hamburger SV (19.) und der 1. FC Köln (26.) hingegen enttäuschen weiterhin und verpassen zum zweiten Mal in Folge die K.-o.-Phase.
Zur Titelverteidigung wird es in Frankfurt nicht kommen: Die selbstbewussten Landwehr-Cousins von Bayer Leverkusen konnten nicht an die überragenden Auftritte im ersten Showdown anknüpfen und schieden ebenfalls aus.
Geehrt wird am Sonntag - unabhängig vom Leipziger Abschneiden - übrigens Levy Finn Rieck: als kicker eFootballer des Jahres 2025.
Alle Ergebnisse der VBL Club Championship findet ihr in unserer Übersicht.