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Deutsche Games-Unternehmen blicken vorsichtig optimistisch ins Jahr 2026

kicker

Nach drei herausfordernden Jahren hellt sich die Stimmung in der deutschen Games-Branche etwas auf. Laut dem neuen Branchenbarometer des game e.v. geht knapp jedes dritte Unternehmen (29 Prozent) von einer positiven Entwicklung der Branche in den kommenden zwölf Monaten aus. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 17 Prozent. 31 Prozent erwarten weiterhin eine negative Entwicklung.

Die eigene Lage schätzen die Firmen deutlich besser ein: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) rechnet mit einer positiven Geschäftsentwicklung, nur 12 Prozent mit einer Verschlechterung. Bei den Mitarbeitenden planen rund 32 Prozent einen Aufbau, die Mehrheit bleibt vorsichtig.

"In Deutschlands Games-Branche kehrt die Zuversicht zurück", sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. Er verweist auf eine starke gamescom 2025, die erhöhte Games-Förderung und angekündigte steuerliche Anreize der Bundesregierung als Gründe für das bessere Sentiment.

Der neue Optimismus kommt allerdings von einem historischen Tief. Für 2024 hatten in einem früheren Branchenbarometer nur 12 Prozent der Unternehmen eine positive Entwicklung der deutschen Games-Branche erwartet, 48 Prozent waren es noch ein Jahr davor. Hintergrund waren eine eingetrübte Weltkonjunktur, viele internationale Entlassungen sowie einzelne Studioschließungen auch in Deutschland.

Parallel dazu blieb die Bewertung des Standorts lange deutlich negativ. In einer Verbandsumfrage vom Frühjahr 2025 stuften 87 Prozent der Unternehmen die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als eher schlecht oder sehr schlecht ein, 71 Prozent waren mit der Games-Politik unzufrieden.

Ein zentraler Kritikpunkt: das wiederholte Stop-and-Go bei der Bundesförderung. Falk formulierte damals deutlich: "Ohne verlässliche Förderung müssen die Unternehmen in Deutschland nun Kostennachteile von 30 Prozent im Vergleich zu anderen Ländern stemmen."

Politisch hat sich seither einiges bewegt. Die neue Koalition aus CDU/CSU und SPD brachte die Anerkennung der Gemeinnützigkeit des eSport auf den Weg und stellt der Branche eine verlässliche Förderung in Aussicht. Für 2025 sind im Bundsetat 88 Millionen Euro für die Games-Förderung eingeplant, ab 2026 soll das Budget auf 125 Millionen Euro steigen.

Für viele Studios ist damit zumindest die Grundlage gelegt, Projekte wieder langfristiger planen zu können - unter der Voraussetzung, dass Mittel und Programme tatsächlich wie angekündigt abrufbar sind.

Das Bild ist zweigeteilt

Das aktuelle Branchenbarometer zeichnet somit ein zweigeteiltes Bild: Die kurzfristigen Geschäftsaussichten der Unternehmen sind stabil bis positiv, die allgemeine Stimmung ist von der Talsohle etwas weg. Gleichzeitig bleibt der Standort Deutschland im internationalen Vergleich unter Druck - und Personalaufbau erfolgt nur mit angezogener Handbremse.

Ob aus der vorsichtigen Zuversicht ein echter Trend wird, entscheidet sich daran, ob Förderpraxis, steuerliche Rahmenbedingungen und Marktumfeld in den kommenden Jahren wirklich Schritt halten.