1997 feierte "Deep Blue" den ersten Sieg eines Computers über einen amtierenden Schach-Weltmeister - Garri Kasparow unterlag damals mit 2 ½ zu 3 ½. Diese mutmaßliche Wachablösung zwischen Mensch und Maschine wurde später sogar in einem Dokumentarfilm verarbeitet. Fast 30 Jahre danach könnte die Saga ein weiteres Kapitel erhalten - in League of Legends.
Elon Musk postete auf seinem Kurznachrichtendienst X am Dienstag eine Herausforderung: "Mal sehen, ob Grok 5 das beste menschliche LoL-Team 2026 schlagen kann." Die neue Version seiner KI soll Anfang des kommenden Jahres erscheinen. Der passende Gegner steht seit zwei Wochen fest: Weltmeister T1, der sich bei Worlds 2025 zum dritten Mal in Folge durchsetzte.
Die südkoreanische Organisation hatte Musk noch am selben Tag via X geantwortet: "Wir sind bereit. Bist du es auch?" Um für einen möglichst fairen Wettbewerb zu sorgen, schlägt Musk einige Einschränkungen für die KI vor: Blick auf den Bildschirm durch eine Kamera inklusive normaler Sehschärfe, Reaktionslatenz und Klickrate nicht schneller als bei einem Menschen.
'Doublelift' wettet um eine Kahlrasur
Ob das LoL-Spektakel 2026 tatsächlich auf die Beine gestellt wird, steht noch in den Sternen. Was Fans wie Experten nicht davon abhält, schon mal über den Ausgang zu spekulieren. "Du würdest nicht einmal ein LCS-Team schlagen können, geschweige denn 'Faker' und die Jungs", kommentierte Ex-LoL-Profi Joedat 'Voyboy' Esfahani in Richtung von Herausforderer Musk.
Der heutige Streamer argumentiert: "League of Legends hat viel zu viele Variablen. Es ist eine Menge Interaktions- und Spielwissenskontext sowie Teamkoordination erforderlich, um auf höchstem Niveau zu gewinnen." Auch der frühere Top-Spieler Yiliang 'Doublelift' Peng äußerte Zweifel an Grok 5 - und bot an, sich den Kopf zu rasieren, falls die KI ihn schlagen könne.
Mit seiner Offensive hat Musk offenbar auch das Interesse von Riot Games geweckt. Mitgründer und Präsident Marc Merrill antwortete auf X kurz und knapp: "Lass uns das besprechen." Was nahelegt, dass der Entwickler in Betracht zieht, ein solches Showmatch selbst zu inszenieren und auszurichten. Genügend Schaulustige würden sich garantiert finden lassen.