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Kahns Klops stoppt den Kiez nicht: St. Pauli gewinnt Showdown 2

kicker

Die 90 regulären Ingame-Minuten waren bereits abgelaufen, Berkay Demirci spielte den Ball zurück auf seinen unbedrängten Keeper Oliver Kahn. Der Profi des FC St. Pauli führte im Finalrückspiel gegen Borussia Dortmund mit 4:3, das Hinspiel war 2:2 geendet. Da konnte ja eigentlich nichts mehr schiefgehen. Oder?

Und ob da noch was schiefgehen konnte: Kahn versuchte den riskanten Pass auf die rechte Außenbahn, statt den Ball einfach nach vorne zu schlagen. Ein Dortmunder spritzte dazwischen, legte ab in die Mitte - 4:4 in der Nachspielzeit. Kein Siegerjubel bei St. Pauli, sondern Verlängerung. "Was macht Oli?!", brüllte der VBL-Kommentator.

"Das war nicht Oli, das war ich, der den großen Fehler gemacht hat. Das wäre mit jedem Keeper passiert. Da muss ich ihn in Schutz nehmen", räumte Demirci später gegenüber kicker eSport ein. Mit breitem Grinsen im Gesicht. Denn 'BerkayLion' erholte sich in Windeseile vom Schock - und gewann St. Pauli mit 5:4 noch den Showdown.

'Blaxe' schenkt Freibugs 'Nassada' acht Tore ein

Der während der Online-Vorrunde verlustpunktfreie und auch in der K.-o.-Phase bis dato bärenstarke BVB war im Finale nicht der erste Favorit, den St. Pauli aus dem Weg räumte. In der Runde zuvor hatten die eKiezkicker bereits den SC Freiburg geschlagen, der seit dem Achtelfinal-Aus von RBLZ Gaming als Top-Anwärter auf den Titel gegolten hatte.

Beim Halbfinalsieg war es Demircis Teamkollege Ben Ludwig, dem das Ausrufezeichen gelang: Nach einem 3:1 von 'BerkayLion' über Gianluca Mautone schlug 'Blaxe' den Freiburger Nassim Dahman mit 8:4. Ausgerechnet 'Nassada' - von den VBL-Moderatoren immer wieder als "einer der besten Spieler der Welt" betitelt - geriet unter die Räder.

„Das pusht einen immer, wenn das Gegenüber sauer ist. Da weiß man, dass man alles richtig gemacht hat.“ (Ben 'Blaxe' Ludwig, FC St. Pauli)

Beim Stand von 1:3 habe er "komplett aufgemacht - mit 100er-Tiefe. Da kann es passieren, dass man 4:8 verliert", erzählte ein sichtlich frustrierter 'Nassada': "Ich kann auch nicht jedes Spiel gewinnen, ich bin kein Roboter." Der SC-eSportler hatte seinem Unmut schon während der Partie mehrmals lautstark Luft verschafft.

Was 'Blaxe' wiederum anspornte und letztlich auch beflügelte: "Das pusht einen dann immer, wenn das Gegenüber sauer ist. Da weiß man, dass man alles richtig gemacht hat. Das habe ich ausgenutzt." Der 18-Jährige aus dem Nachwuchs St. Paulis ist in dieser Saison erstmals gesetzt bei den Hamburgern - und direkt an einem Triumph beteiligt.

Magdeburg dominiert RBLZ-Besieger Paderborn

Über den FCSP hinaus hielt der zweite Showdown in Frankfurt ein weiteres Überraschungsteam parat: den 1. FC Magdeburg. Hatten die Ostdeutschen den Einzug in die K.-o.-Phase im Oktober noch deutlich verpasst, zeigten sie sich in der jüngsten Online-Vorrunde stark verbessert - und schlossen sie noch vor den RBLZ auf Platz 4 ab.

Offline besiegte Magdeburg im Achtelfinale zunächst Fortuna Düsseldorf (7:3, 3:5). Der große Knaller folgte in der Runde darauf: Der FCM setzte sich souverän gegen den SC Paderborn (6:2, 6:1) um den früheren Vizeweltmeister Yuval Blizovsky durch. Auch deshalb bemerkenswert, da die Ostwestfalen zuvor Leipzig (2:2, 7:2) geschlagen hatten.

Im Halbfinale war nach 3:3 sowie 2:3 und einem ganz späten Knockout-Gegentreffer gegen den BVB zwar Schluss. Die Magdeburger zeigten sich mit ihrer Leistung trotz aller Enttäuschung aber zufrieden. "Wir können viel Positives aus dem Showdown ziehen", sagte Muhammed Ali Gencer anschließend im Gespräch mit kicker eSport.

BVB in Gesamttabelle obenauf - St. Pauli lauert

Abgesehen vom Selbstvertrauen nehmen die FCM-Profis vor allem vier Punkte für die Gesamttabelle der VBL Club Championship mit - genauso wie Freiburg. Die unterlegenen Dortmunder Finalisten holen sechs, St. Pauli als Gewinner die vollen acht Zähler. Damit schieben sich die Hamburger (38) auf Platz 2 vor - einen Punkt hinter dem BVB (39).

Es folgen die RBLZ (37) und die Freiburger (36), im Spitzenquartett geht es eng zu. Dahinter klafft eine Lücke: Die Werkself-eSportler von Bayer Leverkusen, die den ersten Showdown gewonnen hatten, sind mit 29 Punkten aktuell Fünfter der Gesamttabelle. Alle Ergebnisse der VBL Club Championship findet ihr in unserer Übersicht.