Fehlercode: %{errorCode}

Milliarden-Minus: Valve lässt Counter-Strike-Markt implodieren

kicker

Um das Ausmaß des aktuellsten Updates für Counter-Strike 2 zu begreifen, reicht ein kurzer Blick auf X: Rund 3.000 Kommentare finden sich unter dem Post des offiziellen 'CS2'-Accounts - etwa acht- bis zehnmal so viele wie unter den restlichen Beiträgen. Die Spieler haben nach dem großen Patch, der am Donnerstag erschien, noch größeren Gesprächsbedarf. Doch warum?

An Gameplay, Bugs oder Matchmaking liegt es nicht, dass die Community sich unter dem X-Post versammelt hat. Stattdessen geht es um den Markt für Ingame-Items. Auf diesem werden per Lootbox erhältliche Skins diverser Waffen gegen Echtgeld gehandelt und für teils abenteuerliche Summen verkauft - die nach dem Update jedoch ins Bodenlose fielen.

Hoch gehandelt, tief gefallen

Der Grund dafür ist eine sogenannte "Trade-up"-Mechanik. Eine Option für Spieler, häufigere, weniger wertvolle Skins einzutauschen, um seltenere, teurere Skins zu erhalten. So ist es nach dem Update etwa möglich, fünf preisgünstige Items der zweitseltensten Rarität abzugeben, um eine optische Individualisierung für ein Messer zu halten. Diese sind traditionell die seltensten und somit auch teuersten Objekte.

Die Folgen der Anpassung ließen nicht lange auf sich warten: Während die zuvor hoch gehandelten Objekte teilweise 50 bis 70 Prozent ihres ursprünglichen Werts verloren, potenzierten sich die Preise der eintauschbaren Skins.

Chaos machte sich auf dem Markt breit, der binnen kürzester Zeit massiv einbrach: Rund sechs Milliarden US-Dollar betrug der gesamte Wert der gehandelten Objekte vor dem Update, ehe er binnen zehn Stunden auf circa vier Milliarden US-Dollar fiel - Tendenz fallend.

In der Community sorgt die Entwicklung für eine Spaltung. Auf der einen Seite jubeln Spieler mit vielen eintauschbaren Skins über deren Wertsteigerung und die möglichen Trade-Ups. "Ich habe fünf Dollar für ein 3.000-Dollar-Messer bezahlt", freut sich etwa X-User 'Mountains' über ein glückliches Ergebnis in einem angehängten Videoclip.

„Ein normaler Mensch sollte nicht so viel Geld ausgeben müssen, um nur einen einzigen schönen Skin in CS zu bekommen.“ (Streamer 'fl0m' über die Marktanpassung in CS2)

Streamer 'fl0m' sprach derweil von einem überfälligen Update: "Die Marktmanipulation, die stattfand und die Preise so in die Höhe trieb, dass Leute keine 'schönen' Skins mehr kaufen konnten, ohne eine verrückte Menge an Geld zu 'investieren', war völlig außer Kontrolle geraten. Ein normaler Mensch sollte nicht so viel Geld ausgeben müssen, um nur einen einzigen schönen Skin in CS zu bekommen."

Auf der anderen Seite verlieren Spieler im Besitz teurerer Items teils horrende Summen der immer wieder auch als Wertanlage genutzten Objekte. "Ihr wisst doch, dass sich die Leute deswegen wahrscheinlich selbst Schaden zufügen werden. Und trotzdem habt ihr es ohne zu zögern veröffentlicht", kommentierte YouTuber 'FURIOUSSS' den Update-Post des 'CS2'-Accounts. In einigen Subreddits wurden gar Sammlungen von Nummern internationaler Telefon-Seelsorgen geteilt.

Langfristige Folgen nicht absehbar

Während Valves Entscheidung kurzfristig kontrovers diskutiert wird, sind die langfristigen Folgen trotz weiter fallender Wertigkeiten nicht absehbar: Rutscht der Markt weiter ab? Stabilisiert er sich nachhaltig? Oder kehrt er auf sein altes Niveau zurück, weil der verlorene Wert der Top-Skins durch die Steigerung der zweitklassigen Eintauschobjekte aufgefangen wird?

Am Ende liegt die Beantwortung dieser Fragen in den Händen der Community. Ihr Kauf- und Eintauschverhalten wird darüber entscheiden, was eine der größten ökonomischen Veränderungen der Counter-Strike-Historie tatsächlich bedeutet.