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Ubisoft-Entwarnung: Die Tencent-Milliarde kommt, die Zahlen erholen sich

kicker

Mancherorts war schon von Untergangsszenarien zu lesen gewesen, als Ubisoft vergangene Woche den Geschäftsbericht zum ersten Halbjahr 2025/26 verschob - und den Handel der Aktie stoppte. Würden die Zahlen absolut verheerend ausfallen? War der Deal mit Tencent durchgefallen? Stand das französische Videospiel-Unternehmen vor dem Aus?

Die Antworten auf diese Fragen: nein, nein und nein.

Der Tencent-Deal tilgt fast alle Schulden

Im zweiten Quartal betrugen Ubisofts Netto-Buchungen laut Geschäftsbericht knapp 491 Millionen Euro, was mehr als 40 Millionen über den eigenen Erwartungen liegt. Unterm Strich stehen für das erste Halbjahr 2025/26 772,4 Millionen Euro an Netto-Buchungen. Deutlich besser, als nach dem schwachen ersten Quartal zu befürchten war.

Der Tencent-Deal zur Auslagerung der größten Ubisoft-Marken in die neue Tochterfirma "Vantage Studios" soll in den kommenden Tagen final abgewickelt werden. Alle Bedingungen seien dem Bericht zufolge erfüllt. Tencent investiert insgesamt 1,16 Milliarden Euro in dieses Projekt - was Ubisoft nach und nach fast schuldenfrei machen wird.

Fehler mit Folgen: Ubisoft bucht falsch

Dieser Deal war auch Auslöser für die Verschiebung des Geschäftsberichts und die Aussetzung des Aktienhandels. Um genauer zu sein: Ubisofts fehlerhafter buchhalterischer Umgang mit ihm. Der Publisher hatte einen Teil des Deals als Umsatz gebucht, obwohl er nach internationalen Richtlinien nicht als solcher erfasst werden durfte.

Die Leistung war nutzungsabhängig - und hätte damit zeitlich über mehrere Jahre verteilt gebucht werden müssen. Ubisofts Korrektur führte dazu, dass wichtige Verschuldungskennzahlen deutlich schlechter ausfielen, was unter anderem die Einhaltung von Kreditverträgen gefährdete. Und damit das ganze Chaos der letzten Woche erst ins Rollen brachte.

Liquidität und erhöhte Handlungsfreiheit

Dieser Fehler und seine Konsequenzen dürften einen kleinen Vertrauensschaden verursacht haben. Das Tencent-Investment sollte dennoch ein finanzieller Wendepunkt für Ubisoft werden. Die Tilgung eines Großteils seiner Schulden wird das Unternehmen logischerweise stabilisieren. Die Folgen: Liquidität und erhöhte Handlungsfreiheit.

Die Zahlen aus dem zweiten Quartal des ersten Halbjahrs 2025/26 zeigen zudem eine operative Erholung an. Zu verdanken hat Ubisoft den Aufschwung vor allem Assassin's Creed Shadows und weiteren Titeln der Reihe. Der Börsenkurs stabilisiert sich: Die Aktie liegt derzeit bei einem Plus von rund zehn Prozent gegenüber dem 13. November, als der Handel ausgesetzt wurde.

Der größte Arbeitgeber Europas im Videospielsegment ist zwar noch lange nicht gesund - kann dank des Tencent-Deals aber wohl in Ruhe an der Rehabilitation arbeiten.