Schon mit League of Legends hat Riot Games gezeigt, dass starke Geschichten nicht immer im Gameplay stecken müssen, um zu fesseln. Diese Philosophie gilt auch für Valorant - nur dass es hier noch einen Schritt weitergeht: Nicht nur die Agenten besitzen Persönlichkeit und Vergangenheit - selbst ihre Duelle mit Doppelgängern, sowie der Kampf um das Platzieren und Entschärfen des Spikes, sind Teil der Handlung.
Am Anfang war das First Light
Die Geschichte von Valorant spielt in der Zukunft einer fiktionalen Erde, in der eine Substanz namens Radianite existiert. Was das genau ist, hat Riot nie erklärt - nur, dass es in Minen abgebaut, in Raffinerien veredelt und in Kisten gelagert werden kann.
Radianite wurde bereits von vergangenen Zivilisationen genutzt, geriet allerdings in Vergessenheit bis die Kingdom Corporation es wiederentdeckte. Kurz danach kam es zu einem weltweiten "Blitz", der auf der ganzen Erde für einen stundenlangen Blackout sorgte - dem First Light. Während des Ereignisses nahm Radianite Einfluss auf die Umwelt - und Personen: Radiants sind Menschen, die nach Kontakt mit Radianite übernatürliche Fähigkeiten erhielten.
Um die Erde vor Gefahren durch Radianite zu schützen, gründeten Brimstone und Viper das VALORANT Protocol - die namensgebende, geheime Organisation. Außerdem verteidigen die VALORANT-Agenten die Erde vor Angriffen einer Spiegelwelt: Omega-Erde. Auch diese hat eine Organisation aus Radianites: VALORANT LEGION.
Jede Runde wird eine Erde gerettet.
Einer der ersten Angriffe der VALORANT LEGION auf unsere Erde - Alpha-Erde - fand in Venedig statt. Nachdem Omega-Jett einen ersten Spike detonieren konnte, erhob sich eine etwa 100 Meter große Insel aus der Stadt: die Karte Ascent. Daraufhin entwickelte das VALORANT-Protokoll einen Defuser, um Spikes entschärfen zu können.
Jede Runde Valorant simuliert also genau eine solche Situation: Agenten der Omega-Erde platzieren den Spike, Agenten der Alpha-Erde entschärfen ihn. Ihr rettet also in jeder Runde die Erde - oder kämpft dafür, sie ein weiteres Stück zu vernichten.
Valorants Schauplätze als Story-Element
So wie Ascent ist jede spielbare Karte in Valorant ein Schauplatz der Handlung - viele davon stehen in direkter Verbindung zu Radianite und der Kingdom Corporation. Sie besitzen die Forschungsanlagen auf Icebox, Sunset und Fracture, ihren Hauptsitz hat die Organisation auf Split. Auch auf Omega-Erde finden Gefechte statt, etwa auf Lotus oder Pearl.
Jeder dieser Orte soll "eine Geschichte über die Welt von VALORANT und seinen Konflikt erzählen", sagte Creative Director David Nottingham in einem Discord-QnA über das Map Design. An erster Stelle stehe aber immer der Spielspaß, die Lore müsse sich "manchmal den Gameplay-Anforderungen unterordnen".
Auch neue Agenten werden nahtlos in die Geschichte eingefügt. Da das VALORANT Protocol weiter Rekruten für den Kampf gegen Omega-Erde sucht, gibt es dafür zahlreiche Gelegenheiten.
Wie wird die Valorant-Geschichte erzählt?
Einen Großteil der Geschichte von Valorant erzählt Riot Games durch Kurzfilme, die etwa den Release neuer Agenten und Karten begleiten oder zu Beginn neuer Saisons erscheinen. Weitere Hinweise sind in den Winkeln aller Karten zu finden oder werden durch Aussagen der Agenten preisgegeben. Einige Social-Media-Kampagnen basieren ebenfalls auf der Valorant-Lore.
Um das Entdecken dieser von Riot Games platzierten Details hat sich eine hingebungsvolle Community gebildet, die immer wieder ausufernde Fan-Theorien präsentiert. Und Riot Games hat bereits mehrfach betont: Genau das wollen sie mit ihrer Art des Geschichtenerzählens fördern.