Es kam einem Urknall in der Community gleich, als Sports Interactive im Februar verkündete, dass der FM25 eingestellt ist. Erstmals musste der Entwickler vom jährlichen Release-Rhythmus abweichen - die Umstellung auf die Unity Engine entpuppte sich als zu große Herausforderung. Entsprechend viel Druck lastet nun auf dem Football Manager 26.
Die Beta zum FM26 erscheint am Donnerstag - und bringt Miles Jacobsons Emotionshaushalt bereits ordentlich durcheinander. Im Interview mit FM.Zweierkette ordnet der Studio Director von Sports Interactive seine Gefühlswelt von 1 bis 10 ein: "Heute war ich schon bei 2, 5, 8, und 10. Jetzt gerade bin ich wahrscheinlich etwa bei 7."
Zwischen 2 und 10: "Life is a Rollercoaster"
Auf das positive Maximum von 10 bringt Jacobson die Bestätigung zur FIFA-Partnerschaft, die auch die Lizenz der WM 2026 beinhaltet. "Aber es gab heute Morgen auch einen Bug, von dem wir dachten, er sei behoben, der aber zurückgekehrt ist - das war ein 2-Moment", erklärt der FM-Chef die Kehrseite der aktuellen Prä-Release-Phase.
Als Metapher zieht Jacobson den Hit "Life is a Rollercoaster" von Boyzone-Sänger Ronan Keating aus dem Jahr 2000 heran - "das Leben ist eine Achterbahn".
„Sie müssen alles vergessen, was sie wissen.“ (Miles Jacobson über FM-Experten im neuen FM26)
Wegen der Veröffentlichung der Beta sei er "gleichzeitig sehr aufgeregt und nervös". Denn der Football Manager 26 ist "keine Fortsetzung vom FM24" - vielmehr könne man es sich "wie einen Reboot vorstellen". Laut Jacobson habe sich "alles verändert". Was gerade erfahrene und passionierte Spieler zu Beginn vor einige Hürden stellen könnte.
Fans, "die 500, 600 oder 1.000 Stunden im Jahr spielen", bräuchten "deutlich länger, um sich in die Benutzeroberfläche einzuarbeiten. Denn sie müssen alles vergessen, was sie wissen." Waren die Football Manager der Vergangenheit eher für absolute Experten konzipiert, werde der Neubau des FM26 den Anfängern entgegenkommen.
"Sonic the Hedgehog" entscheidet
Was sich trotz starker Vorbesteller-Zahlen negativ auf den finanziellen Erfolg auswirken könnte. Und folglich auch auf die Zukunft der Reihe. "Am Ende des Tages gehört unser Studio SEGA - also entscheidet Sonic the Hedgehog, nicht ich", erläutert Jacobson. "Wenn dieses Spiel floppt, wird Sonic wütend auf mich - und dann war's das vielleicht."
Denn: "Wenn wir gar nichts verkaufen, wird es wohl keinen FM27 geben, oder?", stellt er in den Raum. Ein düsteres Szenario, das der Studio Director aber selbst als nicht allzu realistisch betrachtet: "Ich finde, das Spiel ist wirklich gut." Geben die eingeschweißten Fans der bisherigen Teile dem FM26 eine Chance, würden sie das auch erkennen.
Jacobson schwärmt von "FMPedia"
Den Erfolg des neuen Football Manager sollen nebst Unity Engine und vielen großen Änderungen auch kleine Details sicherstellen. "Die Art, wie die 'Zurück'- und 'Vorwärts'-Pfeile funktionieren, also die Navigationstasten, ist wirklich wichtig und gelungen", berichtet Jacobson. Auch von "FMPedia" schwärmt der Football-Manager-Macher.
"FMPedia bedeutet, dass du in der Suchleiste nicht mehr nur nach Spielern oder Vereinen suchen kannst. Du kannst zum Beispiel 'Taktik' oder 'Scouting' eingeben und bekommst eine Beschreibung, was das ist - plus Links zu den entsprechenden Bildschirmen im Spiel", erzählt Jacobson. Eine "zentrale Anlaufstelle für Spiel und Spielwelt".
Das Original-Interview von FM.Zweierkette findet ihr hier.