In den letzten sieben Partien konnten die Berner insgesamt 24 Tore schiessen. Das Offensivproblem scheint bei den Mutzen ein Stück weit behoben gewesen zu sein, doch nun ziehen wieder dunkle Wolken am Berner Himmel auf und die verbesserte Stabilität der letzten Wochen droht ins Wanken zu geraten.
Fünf Punkte haben die Mutzen in den letzten beiden Ligaspielen einsacken können. In der Tabelle hat das zwar keine Rangverbesserung zur Folge gehabt, noch immer steht der SC Bern auf Platz 13, doch die Mutzen sind näher an die Play-In-Ränge herangerückt. Nur noch zwei Punkte trennen den SCB von Platz zehn, auf diesem steht mit dem EHC Biel ein ebenfalls taumelnder Kantonsrivale. Um die Seeländer einzuholen, müssen die Berner möglichst den zuletzt aufgenommenen Schwung mitnehmen, doch es stellen sich dem Team aus der Bundesstadt einige Schwierigkeiten in den Weg.
Unangenehme Personalsituation in der Offensive
Während Miro Aaltonen in der Champions Hockey League mit drei Toren zu seinen vier Assists auch als Goalgetter in Erscheinung getreten ist, ist er in National League ein Sinnbild für die Harmlosigkeit der Offensive der Berner. Nach 15 Einsätzen in der Liga steht bei den erzielten Toren von Aaltonen weiterhin die Null. Immerhin konnte der einst so treffsichere Finne mit acht Assists glänzen.
Das grössere Problem für den SC Bern in der Offensive sind aber die jüngsten Verletzungen, die den Aufschwung gefährden. Zunächst kam aus der Bundesstadt die Botschaft: Der Topscorer fällt wochenlang aus. Waltteri Merelä zog sich im Kreis der Nationalmannschaft eine Oberkörperverletzung zu und musste sich einer Operation unterziehen. Rund vier Wochen soll der Topscorer den Mutzen fehlen, wie der Verein bekannt gegeben hat.
Nach Merelä hat es jüngst auch noch Benjamin Baumgartner erwischt. Der österreichische Nationalspieler fällt bis Januar aus. Damit fehlt den Bernern neben dem besten Scorer auch noch der zweitbeste Scorer der Mannschaft. Insgesamt brechen dem SC Bern 16 Tore und elf Assists weg. Bei einer Offensive, die ohnehin erst auf 50 Ligatore kommt - nur der HC Ajoie ist offensiv noch harmloser - ist das ein herber Rückschlag.
Einen Rückschlag musste der SC Bern jüngst auch in der Champions Hockey League hinnehmen. Obschon die Schweizer zwischenzeitlich im Gesamtscore mit drei Toren in Front lagen, musste der SCB gegen das schwedische Brynäs die Segel streichen. Bislang konnte der SC Bern zumindest auf internationaler Bühne überzeugen und sich von den trüben Gedanken aus der National League ablenken. Diese Ablenkung wird in den kommenden Wochen und Monaten wegfallen.
Der Spielplan spricht nicht gerade für die Berner
Bis zum Anfang des Dezembers hat der SCB ein happiges Programm vor der Brust. Während die Aufgabe am Freitagabend, mit einem Gastspiel gegen den EHC Kloten, auf dem Papier noch vergleichsweise einfach ist, zieht das Programm in der Folge merklich an.
Zunächst empfängt der SC Bern den Leader aus Davos. Dann müssen die Mutzen nach Zug reisen, ehe der Meister aus Zürich in der PostFinance-Arena aufschlägt. Zum Abschluss des Monats November steht das Zähringer-Derby in Fribourg auf dem Programm. Sammelt der SC Bern in dieser Phase fleissig Punkte, darf Heinz Ehlers' Mannschaft gestärkt in die Wintermonate gehen. Die Gefahr, dass der zehnte Platz in diesen Spielen aber wieder etwas in weitere Ferne rückt, ist wesentlich grösser. Womöglich kommt der Nackenschlag in der Champions Hockey League den Bernern etwas gelegen, da nun der Fokus ganz auf die Herkulesaufgabe in der Liga gelegt werden kann, denn das Ziel ist nach wie vor das Erreichen der Playoffs.