2014 wurde der Wettbewerb neu lanciert, nachdem der Zett bereits den Vorgänger-Wettbewerb mit gleichem Namen im Jahre 2009 gewinnen konnte. Die ZSC Lions waren dann 2014 auch unter den 26 Gründungsclubs. Mittlerweile sind diese 26 Teams allerdings nicht mehr wirklich vom Wettbewerb überzeugt.
Denn obwohl europäisches Spitzenhockey geboten wird, wird der wirtschaftliche Wert infrage gestellt. Die CHL bleibt für die Teams trotz Kräftemessen mit schwedischen, finnischen und tschechischen Meistern ein Verlustgeschäft. Dabei schlagen sich vor allem die weiten Reisen und die Spesen negativ im Budget nieder.
"Auf einer Reise wie diese Woche nach Kuopio verlieren wir rund 100'000 Franken", gibt ZSC-Sportchef Sven Leuenberger beim SRF zu. Man müsse einen Charterflug nehmen, da es von Helsinki keine sinnvolle Möglichkeit gäbe, ins rund 380 Kilometer entfernte Kuopio zu reisen.
80'000 Euro bekommen die Teams seit dieser Saison als Antrittsgeld in der CHL. Die Grundkosten können damit aber kaum gedeckt werden. Leuenberger hat das Ganze ausgerechnet und behauptet gar, dass man in der vergangenen Saison defizitär gewesen wäre, hätte man das Finale nicht in der heimischen Swiss Life Arena austragen können.
Auch die Gewinnsumme von 225'000 Euro schlage sich nicht wirklich im Budget aus. "Preisgelder und Einnahmen sollten ein Gewinn sein, nicht ein Tropfen auf den heissen Stein."
Der ZSC-Sportchef sieht aber nicht die wirtschaftliche Belastung als alarmierend an, sondern auch die sportliche Wertigkeit, welche zuletzt immer wieder kritisch hinterfragt wurde. Immer wieder gaben die Trainer ihren Topspielern ausgerechnet auf europäischem Parkett eine Pause.
Es is tfraglich, wie lange die CHL noch ein fester Bestandteil in den Planungen der Clubs ist. Die Schweizer Vereine haben sich noch nicht wirklich geäussert, die finnische Liga hat jedoch mit einem Ausstieg im Jahr 2028 gedroht. Dann läuft nämlich der Vertrag mit dem Vermarkter Infront aus. In Tschechien und Schweden soll darüber ebenfalls nachgedacht werden. Sollten die Top-Ligen aussteigen, wäre der Wettbewerb Geschichte, ist sich Leuenberger sicher.
Wie geht es für die ZSC Lions weiter? "Der nächste Entwicklungsschritt muss sein, dass die Reisekosten gedeckt sind." Ob dieser Schritt realistisch ist, bleibt offen, vorher wird in Zürich wohl aber kein Entscheid fallen.