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Der SCRJ hat seine "DNA" verloren

kicker

Die SC Rapperswil-Jona Lakers sind unglaublich stark in die neue Saison gestartet. Die Underdogs überraschten alle und im ersten Aufeinandertreffen besiegten sie sogar den Leader HC Davos. Zuletzt folgten jedoch sechs Niederlagen in Serie. In einigen dieser Spiele brachte das Team nur wenig zusammen und konnte nicht an die anfängliche Stärke anknüpfen.

Eine lange Torflaute

Die Niederlagenserie der SC Rapperswil-Jona Lakers begann gegen den LHC. Auswärts unterlagen die Rosenstädter mit 1:2 nach Verlängerung. Lausanne war die bessere Mannschaft und verdiente den Sieg in der Overtime, doch die Lakers hielten stark dagegen. Ein Punkt gegen das heimstarke Lausanne ist für viele Clubs ein grosser Erfolg, für Rapperswil bleibt es dennoch eine bittere Niederlage, denn plötzlich schien beim Team gar nichts mehr zu funktionieren.

In Lausanne gelang den Lakers nur ein Tor, seitdem sieht es mit der Torproduktion nicht viel besser aus. In den letzten fünf Spielen erzielten die Lakers lediglich drei Treffer. Nach einem so starken Saisonstart brachte eine solche Flaute das Team merklich aus dem Rhythmus. Die Offensive ist aus dem Tritt, und wenn kaum noch Scheiben den Weg ins gegnerische Tor finden, leidet auch die Gesamtleistung und das Selbstvertrauen.

Zuletzt gegen den HC Davos gaben die Rosenstädter sogar mehr Schüsse aufs Tor ab als der Gegner, doch nur ein Treffer sprang dabei heraus. Johan Lundskogs Team traf nach 258 torlosen Minuten endlich wieder, doch eine erhoffte Trendwende blieb aus. Immerhin konnte man noch vor der Natipause die Torflaute brechen. Dennoch ist allen klar: Ein Treffer ist schlichtweg viel zu wenig.

Schwierige Gegner verschlimmern das Tief

Die Lakers stehen derzeit unter Druck und die schwierigen Gegner der letzten Wochen haben das Tief noch verschärft. Lausanne HC, EV Zug, HC Lugano, ZSC Lions, HC Fribourg-Gotteron und der HC Davos sind allesamt keine leichten Aufgaben. Gerade in einer Phase, in der das Team von Johan Lundskog dringend Erfolgserlebnisse gebraucht hätte, kam die geballte Defensive dieser Teams wie eine Mauer.

Die Bilanz von nur vier erzielten Toren spricht eine deutliche Sprache. Angesichts der Qualität der Gegenspieler war wohl zu erwarten, dass Rapperswils Lauf abgebremst wird, aber dass er gleich mit sechs Niederlagen in Serie gestoppt wurde, das hat man nicht erwartet. Ohne Tore fehlen den Lakers auch die Struktur und Impulse, um wieder in Fahrt zu kommen. Dies sieht auch Topscorer Tyler Moy so:

„"Wir waren nicht diszipliniert in unserer Struktur und die braucht es, um vollstrecken zu können. In den zwei Spielen davor haben wir unsere DNA verloren."“ (Tyler Moy, Blick, 1.11.2025)

Ein weiterer Punkt, der das aktuelle Tief der Lakers erklärt: Die Rolle des Underdogs ist weg. Zu Beginn der Saison konnte Rappi noch überraschen, viele Gegner unterschätzten die Rosenstädter und genau das spielte der Mannschaft in die Karten. Nachdem man gegen jedes Team mindestens einmal gegen die Mannschaft auf dem Eis gestanden war, verpuffte der Überraschungseffekt. Niemand unterschätzt Rapperswil mehr. Die Gegner wissen, was kommt und das macht es für die Lakers umso schwieriger, wieder in die Spur zu finden.

Schlüsselspieler im Formtief

Zwei der wichtigsten Spieler der Lakers, die Schweden Victor Rask und Malte Strömwall, stecken derzeit in einem deutlichen Formtief. Beide hatten in der starken Saisonstartphase noch überzeugt, doch mittlerweile hapert es bei den Leistungsträgern.

Strömwall wartet seit fünf Spielen auf einen Scorerpunkt und seit neun Partien auf ein Tor. Dabei ist es nicht so, dass er sich nicht traut zu schiessen, seine Abschlüsse kommen weiterhin, doch der erlösende Treffer bleibt aus. Dieser Mangel an Erfolg wirkt sich sichtbar auf seine Leistung aus.

Ähnlich sieht es bei Victor Rask aus: Der Schwede wartet seit sechs Spielen auf einen Scorerpunkt und seit zwölf Partien auf ein Tor. Auch er sucht den Weg zum Erfolg, sucht das längst überfällige Tor. Gegen die ZSC Lions brachte er es auf fünf Torschüsse, doch auch dort wollte der Puck nicht über die Linie.

Auch hinten läuft wenig zusammen

Torhüter Melvin Nyffeler war noch zu Beginn der Saison ein starker Rückhalt für die Lakers, doch in den letzten Spielen geriet auch er immer mehr unter Druck. In seinen drei letzten Einsätzen kassierte der 30-Jährige 17 Gegentore und einmal wurde er sogar ausgewechselt.

Im vergangenen Spiel gegen den HC Davos schlug es gleich sechsmal hinter ihm ein. Mit einer Fangquote von nur 77 % geriet er zusammen mit der Defensive vor allem im dritten Drittel völlig unter die Räder: Innerhalb von nur drei Minuten fielen drei Tore. Dies zeigt erneut: Die Lakers werden momentan einfach zu schnell aus dem Rhythmus gebracht. Bis zur 46. Minute lag man nur mit einem Tor zurück, ein Ausgleich schien möglich. Doch der dritte Gegentreffer in kurzer Zeit brach dem Team endgültig das Genick.

Fazit: Das Team muss die Natipause nutzen und Erfolgserlebnisse einfahren

Die Natipause kommt für die Lakers genau zum richtigen Zeitpunkt. Die zuletzt schwierigen Gegner und deutlichen Niederlagen haben das Team komplett aus dem Rhythmus gebracht. Rapperswil-Jona ist ein Mannschaftsteam, das nicht nur von Einzelspielern lebt und so geriet die ganze Truppe unter die Räder.

In der Pause können sich die Lakers neu sortieren und Energie tanken. Nach der Pause wartet mit dem SC Bern ein Gegner, gegen den ein Sieg machbar ist, um den Aufwärtstrend wieder einzuleiten. Das Team verfügt über genügend Leistungsträger, um wieder zurück auf die Erfolgsspur zu finden.