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"Spätestens da wusste ich: Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht"

kicker

Zu Beginn des Monats August wird Patrick Obrist beim EHC Olten zum Captain ernannt. Logisch, einer mit seiner Erfahrung nimmt man natürlich gerne zum wichtigsten Spieler im Team. Nur wenig später folgt jedoch der Schock: Patrick Obrist leidet unter Lymphdrüsenkrebs.

In der Folge fehlt der 32-jährige Österreicher seiner Mannschaft, hat in dieser Saison noch kein Spiel absolviert. Was aber viel wichtiger ist: Seit Montag gilt der ehemalige Klotener als "krebsfrei", befindet sich derzeit wieder im Aufbautraining.

Eine doch nicht normale Erkältung

Gegenüber dem Oltner Tagblatt gab er nun zu, dass er zu Beginn gar nicht realisiert habe, an Krebs erkrankt worden zu sein. Er habe sich erkältet gefühlt, sich nichts Schlimmes dabei gedacht. Erst als er vergrösserte Lymphknoten spürte, ging er zur Sicherheit zu seiner Osteopathin, die ihn zum Arzt schickte. "Das war im Nachhinein ein wichtiger Rat."

Auch der Arzt meinte zuerst, es gäbe keinen Grund zur Sorge, er solle es einfach ruhig angehen lassen. "Aber zwei, drei Wochen später fühlte ich mich immer noch nicht besser - im Gegenteil. Ich war ungewöhnlich müde, kam im Training kaum noch auf Touren, musste Einheiten abbrechen, weil ich völlig erschöpft war."

„Nachts wachte ich schweissgebadet auf. Spätestens da wusste ich: Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht.“ (Patrick Obrist, Oltner Tagblatt, 19.11.25)

Obrist unterzog sich weiteren Abklärungen und Untersuchungen, wurde immer wieder weitergeleitet an verschiedene Spezialisten. Zwei Biopsien waren negativ. "Zweimal negativ, das klingt gut. Ich dachte: 'Okay, das ist sicher nichts Schlimmes.' Aber mein Körper sagte mir etwas anderes."

Die Diagnose kam erst spät

Später kam für den 32-Jährigen dann das PET-CT, bei welchem eine radioaktive Zuckerlösung gespritzt wird, die Bereiche mit erhöhtem Stoffwechsel anzeigt und bei Tumorzellen besonders stark leuchtet. "Als die Ärztin mir erklärte, dass gleich mehrere Stellen aufgeleuchtet hätten - Hals, Schlüsselbein, Brustbereich -, wusste ich: Jetzt wird es ernst. Man musste einen ganzen Lymphknotenblock entfernen, um Gewissheit zu bekommen. Erst die dritte Biopsie brachte die definitive Diagnose."

Eine harte Diagnose, wie sich später herausstellen sollte. Doch Obrist verlor nie den Glauben, vor allem, nachdem er vom Arzt alles erklärt bekommen hat. Dieser habe ihm auch gesagt: "Das ist eine Krebsart, die gut therapierbar ist. Die Heilungschancen liegen über 90 Prozent." Es war ein Satz, an den sich Obrist klammerte - er gab ihm Zuversicht.

Zuversichtlich hat er mittlerweile die ganze Prozedur überstanden. Er sei ohnehin jemand, der von Natur aus nach vorne schaut. "Ich wollte die Situation annehmen, nicht dagegen ankämpfen. Ich habe auch meinem Umfeld klar gesagt: Es gibt keinen Grund zur Panik. Wir packen das an."

Wie lange Obrist durch das ganze Prozedere durchmusste, wie die Diagnose einen Profisportler trifft und mit wem er sprechen konnte, könnt ihr hier lesen (Abo-Artikel).