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Suter will zwar bei Olympia mittun, auf die Heim-WM würde er jedoch gerne verzichten

kicker

Nach seinen Anfängen in Dübendorf und Wallisellen, schloss sich Pius Suter im Alter von 13 Jahren der Nachwuchsorganisation der ZSC Lions an und ging bei den Junglöwen seinen Weg weiter. Im Alter von 17 Jahren entschied er sich für ein zweijähriges Abenteuer in der OHL - es sollte nicht sein letztes Engagement in Nordamerika bleiben.

Trotz mehr als akzeptablen Leistungen in der kanadischen Juniorenliga OHL ging Suter nicht den klassischen Weg in die NHL. Er wurde nie gedraftet und versuchte, sich in der National League zu empfehlen. Zurück beim ZSC spielte er sich in die erste Mannschaft und schloss die Saison 2019/20 mit 53 Punkten als Ligatopscorer ab.

Die NHL ruft

Mit diesen Leistungen verdiente er sich endlich - mit 24 Jahren vergleichsweise eher spät - einen Anruf eines NHL-Teams. Seinem Abenteuer bei den Chicago Blackhawks kam aber vorerst die Corona-Pandemie in die Quere. Nach einer Leihe zu den ZSC Lions lieferte er in seiner ersten NHL-Saison doch noch 27 Punkten in 55 Spielen.

Die Detroit Red Wings wurden in seinem Premiere-Jahr auf den Walliseller aufmerksam und verpflichteten ihn im Sommer 2021. 36-mal punktete er in seiner ersten Saison, in der zweiten folgten dann immerhin noch 24 Torbeteiligungen. Diese Quote war den Red Wings jedoch nicht genug, um ihn längerfristig im Kader zu halten.

Das neue Glück fand der heute 29-Jährige später in Kanada. Bei den Vancouver Canucks wurde er anfänglich noch von einer Verletzung ausgebremst, "nur" 67 Spiele absolvierte er in der ersten Saison. Dennoch entwickelte sich Suter in Vancouver immer mehr zu einem ligaweit geschätzten Zweiweg-Stürmer. In seiner zweiten Saison in Kanada, die im Juni zu Ende ging, überzeugte er dann mit starken 46 Punkten. Es war die deutlich beste Saison seiner Karriere.

Vielen war eigentlich klar, dass die Canucks auf seine Dienste nicht mehr verzichten werden. Allerdings stieg durch die starken Leistungen sein Wert und so hatte Suter - so hört man - plötzlich höhere Ansprüche. Diesen wollten die Kanadier nicht entgegenkommen, weswegen der Schweizer plötzlich ohne Vertrag dastand, und auch nicht zur WM konnte.

St. Louis als noch unsichere Wohlfühloase

Gefunden hat er seinen neuen Verein in St. Louis, wo er bei den Blues unterschrieben hat. In einer Presserunde verriet der 29-Jährige, weshalb die Wahl auf die Blues fiel: "Ich glaube, das gegenseitige Interesse war da. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, sie wussten, was ich ihnen bringen kann. Für mich hat das auch gut gepasst und so konnten wir uns dann finden." Nachdem er am 1. Juli offiziell vereinslos war, wurde nach einigen Gesprächen für ihn bereits am zweiten Tag klar, dass er die Wahl so treffen wird.

Mit fünf Toren und vier Assists aus 16 Spielen ist Suter gut ins neue Abenteuer gestartet, bei seinem Team harzt es mit einer 5-8-3-Bilanz bisher allerdings noch. "Unzufrieden" ist man im Bundesstaat Missouri, müsse einen Weg finden, regelmässig zu gewinnen. Die schwache Form seines Teams bringt auch Suter selbst zum Zweifeln. Er müsse sich beim Punkten und im Spielstil verbessern, besonders in der Offensive: "Eine zu defensive Spielweise macht es schwer, regelmässig zu gewinnen."

Das vierte Franchise in der NHL

Die Blackhawks, dann die Red Wings, zuletzt die Canucks und nun die Blues - Suter ist in seinen fünfeinhalb Jahren schon bei vier Franchises gewesen. Während der Umzug von Chicago nach Detroit nicht die grosse Hürde war, musste er mit Vancouver und St. Louis zuletzt zwei weite Wege hinter sich legen. Trotzdem fühlt er sich gut, wo er jetzt ist.

„"Es ist sehr familiär. Rund um das Stadion sind die Leute sehr freundlich, egal ob Security oder andere Mitarbeiter. Die Stimmung ist ruhiger als ich es in den letzten Jahren kannte. Und das Wetter ist wärmer, als ich gedacht habe."“ (Pius Suter, Medienrunde, 10.11.2025)

Einzig die Berge fehlen Suter etwas, im Vergleich zu seiner letzten Destination in Kanada. Vancouver war bisher auch die Stadt, die ihm am besten gefiel. "Viele Schweizer sagen, dass die Stadt ähnlich wie die Schweiz sei."

Zurzeit konzentriert sich Suter auf seine Aufgaben in St. Louis, wo ihn seine Teamkollegen besser und besser kennenlernen. Verbessern sollen sich auch die Leistungen. Suter versucht, als einer der älteren Spieler etwas Ruhe hineinzubringen und die Dinge zu vereinfachen, damit man gemeinsam wieder in die Spur kommt.

Die spezielle Vorfreude, die Schweiz wieder zu vertreten

Im Februar wartet dann aber ein Highlight mit der Schweizer Nationalmannschaft. Der Fokus liegt zwar zurzeit noch nicht komplett auf Olympia, die Vorfreude ist aber gross. "Für viele, die die letzten Male nicht dabei waren, ist es ein besonderes Erlebnis. Für die Nationalmannschaft zu spielen und bei Olympia dabei zu sein, ist immer etwas sehr Spezielles."

Suter gehört zwar nicht zu den sechs von Patrick Fischer bereits aufgebotenen Spielern, dürfte aber im Normalfall Teil des Teams sein und mit gleich mehreren NHL-Schweizern sein Land vertreten. Mit diesen hat er auch während der Saison immer wieder zu tun, trifft sich vor den Spielen mit ihnen oder geht mit ihnen Abendessen. "Es gibt Spieler, mit denen ich noch nicht zusammengespielt habe. Nino ist einer davon. Ich freue mich darauf. Der Kontakt unter den Schweizern ist da. So viele sind wir ja nicht."

Die grössten Chancen schiebt er bei den Olympischen Spielen der USA und Kanada zu, warnt aber auch: "Es ist nicht eine Serie und da kann alles passieren." Was er damit meint? Anders als in den NHL-Playoffs kann nach einer Niederlage bereits alles zu Ende sein. Auch der Schweiz traut er einiges zu und meint kämpferisch: "Wir haben ein gutes Team".

Olympia als Ziel, die WM möglichst nicht

Während die NHL während den Olympischen Spielen eine Pause macht, wird parallel zur Weltmeisterschaft im Mai in den NHL-Playoffs ganz normal weitergespielt. Suter könnte bei der Heim-WM allerdings ein erstes Mal seit 2022 wieder dabei sein, da er in St. Louis einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat und so nicht die Vertragssituation abwarten muss, ehe er Fischer zusagen kann.

Noch lieber wäre es dem Walliseller jedoch, wenn er die Heim-WM verpassen würde: "Ich glaube nicht, dass das eine Priorität sein sollte. Natürlich wollen wir auch in die Playoffs und daher sollte das kein Thema sein." Zwar sei es schön, nicht wieder einen Einjahresvertrag unterschrieben zu haben, auf der Gedankenliste bei der Vereinssuche sei dies jedoch kein Thema gewesen.