Kevin Volland, Florian Niederlechner, Sigurd Haugen - die Liste der offensiven Neuzugänge, die 1860 München im Sommer an der Grünwalder Straße begrüßte, ist durchaus nennenswert. Ein Angreifer, der bereits bei den Löwen war und durch die Transfers im internen Ranking an Standing verlor, ist Patrick Hobsch - weshalb der 30-Jährige nach seinem Jokertor in Aachen (2:0) einen Abgang kurz vor Transferschluss nicht ausschloss: "Wir brauchen nicht darüber sprechen, dass ich natürlich mit der Situation nicht zufrieden bin."
Gewechselt ist Hobsch vor Ende des Transferfensters in Deutschland am Montagabend bekanntermaßen nicht. Obwohl es an Optionen nicht gemangelt hätte, wie Löwen-Sportchef Christian Werner der Abendzeitung aus der bayerischen Landeshauptstadt bestätigte: "Ich habe diverse Angebote für ihn erhalten - auch mit Ablöse - und alle abgelehnt, weil wir einfach um seinen Stellenwert innerhalb der Mannschaft wissen."
„Es gibt namhafte Vereine in der 3. Liga, die wirklich viel Geld geboten haben.“ (1860-Sportchef Christian Werner über Patrick Hobsch)
Gleichzeitig könnte es den Münchnern darum gegangen sein, direkte Ligakonkurrenten nicht zu stärken. Laut AZ sei besonders Hansa Rostock an Hobsch interessiert und gewillt gewesen, für den 27-fachen Drittligatorschützen (90 Spiele) tief in die Tasche zu greifen. "Es gibt namhafte Vereine in der 3. Liga, die wirklich viel Geld geboten haben", hielt Werner sich hinsichtlich konkreter Interessenten bedeckt, deren monetäre Argumente ihn jedoch ohnehin nicht hätten überzeugen können: "Wir wissen, dass er viele Qualitäten hat. Da ging es nicht um Geld, sondern einfach darum, dass wir einen geilen Spieler haben, den wir nicht abgeben wollten."
Glaubt man Werner, ist aber nicht nur der Verein über den Verbleib glücklich. Auch der Stürmer selbst habe sich schlussendlich klar zu den Löwen bekannt. "Der Spieler wollte bleiben, weil er unbedingt mit uns Erfolg haben wollte", betonte Werner, für den nach den Angeboten der Drittligamitbewerber schnell klar gewesen sei, "dass wir Hobschi nicht gehen lassen".
1860 profitiert von Weigl-Wechsel
Dass der TSV 1860 von sich aus auf eine attraktive Ablöse verzichtet, entspringe laut Abendzeitung der stabilen finanziellen Lage an der Grünwalder Straße. Auch nach der Verpflichtung Marvin Rittmüllers am Deadline Day sei das Budget des Drittligisten nicht ausgeschöpft, weshalb bei Bedarf im Winter nachgelegt werden könne.
Einen kleinen Anteil daran hat wohl auch Julian Weigl. Der 29-Jährige, der zwischen 2010 und 2015 den Nachwuchs der Sechziger durchlief, ehe er zum Profi und Kapitän wurde, wechselte ebenfalls kurz vor Transferschluss. Von Borussia Mönchengladbach ging es nach Saudi-Arabien zu Al-Qadisiya. Rund sieben Millionen Euro Ablöse stehen dabei im Raum, von denen aufgrund des Solidaritätsbeitrags für ehemalige Jugendspieler eine sechsstellige Summe an seinen Jugendklub geht.