1860 läuft gegen Saarbrücken mit Anti-Rassismus-Botschaft auf

1860 München läuft im Drittliga-Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken an diesem Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) mit einem besonderen Trikot auf. Wie die Löwen wenige Stunden vor dem Anpfiff mitteilten, wird die Brust nicht der gewohnte Schriftzug von Hauptsponsor Die Bayerische zieren, sondern der Slogan: "Sechzig gegen Rassismus".

Anlass sind die hässlichen Vorfälle beim jüngsten Heimspiel: Gegen Energie Cottbus war Gäste-Spieler Justin Butler von einem später identifizierten 1860-Anhänger rassistisch beleidigt worden, ein weiterer Zuschauer soll einen Hitlergruß gezeigt haben.

"Die Bayerische und der TSV 1860 München setzen in dieser gemeinsamen Aktion ein wichtiges Zeichen gegen Rassismus", erklärt Löwen-Geschäftsführer Manfred Paula. "In unserem Stadion, unserem Verein und unserer Gesellschaft hat Rassismus keinen Platz. Ich danke unserem Hauptsponsor, dass wir alle zusammen ein deutliches Zeichen setzen können. Ich freue mich, dass wir die Reichweite dieses Spiels nutzen können, um für dieses so wichtige Thema eine große Aufmerksamkeit zu schaffen, und wünsche mir, dass sich jeder diese Botschaft zu Herzen nimmt, damit sich solche Vorfälle wie im Heimspiel gegen Energie Cottbus nicht wiederholen."

Die Trikots werden versteigert

Die Trikots sollen nach dem Spieltag versteigert werden. Der komplette Erlös kommt der Initiative "München erinnern!" zugute, in der Angehörige und Überlebende dafür kämpfen, den rassistischen Anschlag vom 22. Juli 2016 am Olympia-Einkaufszentrum in München nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Zuletzt hatte der TSV bereits ein Anti-Rassismus-Shirt auf den Markt gebracht, das allerdings bei den Fans auch Kritik hervorgerufen hatte. Unter anderem störten sie sich an dem hohen Preis von knapp 40 Euro, von dem anfangs nur ein kleiner Teil gespendet werden sollte, und am Slogan "Blau gegen Rassismus", der an die "Rot gegen Rassismus"-Kampagne von Lokalrivale FC Bayern erinnert. Ihre Wortwahl hatten die Löwen anschließend verteidigt - und setzen gegen Saarbrücken dennoch auf eine andere.