Die gute Nachricht vorweg: "Es geht ihm eigentlich ganz gut." Die Schlechte lieferte Kölns Trainer Lukas Kwasniok mit Bezug auf seinen Stürmer Ragnar Ache aber gleich hinterher: "Er steht uns am Samstag nicht zur Verfügung. Die Protokolle sind, wie sie sind." Und schreiben bei Kopfverletzungen inzwischen ein besonders vorsichtiges Vorgehen vor. Im Auswärtsspiel bei Werder Bremen (15.30 Uhr, LVIE! bei kicker) wird Ache deshalb fehlen - und Kwasniok seinen Sturm erneut umbauen.
Die eine oder andere Lösung hat der 44-Jährige schon "in Petto", in die Karten schauen lassen wollte sich Kwasniok aber noch nicht. Dass er genug Auswahl hat, liegt allerdings auf der Hand: Marius Bülter und Luca Waldschmidt warben zuletzt beim 3:4 gegen Frankfurt mit ansprechenden Leistungen (und Toren) als Joker, Said El Mala lieferte in der gleichen Rolle eine Vorlage und einen Pfostenschuss. Jakub Kaminski ist außerdem seit Wochen in bestechender Form und schoss den FC gegen die Eintracht in Führung.
Gut möglich, dass Kaminski erneut zurückrückt
Allein aus diesen vier Akteuren ließe sich bereits ein Sturm mit drei oder vier Profis konstruieren. Dazu kommen Jan Thielmann, der am vergangenen Wochenende begann, aber eine große Möglichkeit liegen ließ, und Linton Maina, der zwar viel Tempo mitbringt, in der Bundesliga aber bislang einen schweren Stand hat und als einziger Angreifer 90 Minuten auf der Bank blieb. Unter Kwasniok heißt das allerdings gar nichts, der Fußballlehrer freut sich über seine Auswahl - und ist immer für vermeintliche Überraschungen gut. "Die drei Jungs, egal wer da vorne ist, schaffen es, Tore zu erzielen. Das kann ich nicht verhindern", sagt er.
Gut möglich, dass sich Kaminski deshalb wieder mit einer Schienenspieler-Position anfreunden muss. Kwasniok ist der offensive Antrieb über die Flügel sehr wichtig, sowohl Kristoffer Lund links als auch Sebastian Sebulonsen rechts ließen die Durchschlagskraft allerdings zuletzt etwas vermissen.
Spielt van den Berg von Beginn an?
Kwasniok würde mit Kaminski hinter der ersten Reihe außerdem auch das Überangebot im Sturm entschärfen: Waldschmidt beispielsweise drängte sich bereits vor dem Frankfurt-Spiel auf, auch El Malas Fähigkeiten im Eins-gegen-eins könnten in Bremen weiterhelfen. Andererseits fehlt ohne Ache Physis, die am ehesten noch Routinier Bülter ausgleichen könnte.
Viele Fragen also in der Offensive, aber auch in der Abwehr ist noch einiges offen. Nach vier Niederlagen in den zurückliegenden fünf Pflichtspielen bleibt Kwasniok aber ruhig. "Es liegt in der Natur der Sache, dass du als Aufsteiger auch mal zwei Spiele verlierst", findet er und glaubt: "Der furiose Start hat die Menschen ein wenig träumen lassen." Fakt sei aber, dass sein Team "zu viele Elfmetersituationen" verursache und "ein, zwei kapitale Aussetzer" hatte.
Rav van den Berg könnte da die Lösung sein, der Innenverteidiger könnte angesichts des Ausfalls von Joel Schmied in der letzten Reihe auflaufen. "Er spielt er auf jeden Fall eine Rolle in der Überlegung, es gibt aber noch andere Lösungen", deutete Kwasniok an, der verriet, einzig in dieser Frage noch nicht über seine Startelf entschieden zu haben.