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Andrichs Fehlen trifft Bayer gleich doppelt

kicker

Die Urteilsverkündung durch die UEFA kam vom Inhalt her nicht überraschend. Dennoch trifft die Zwei-Spiele-Sperre, die der europäische Verband für den Ellenbogeneinsatz von Robert Andrich gegen Desiré Doué bei der 2:7-Niederlage der Werkself gegen PSG aussprach, hart. Und zwar in doppelter Hinsicht.

Hjulmand muss auf der Doppelsechs zweimal improvisieren

Zum einen, weil Trainer Kasper Hjulmand durch Andrichs Ausfall gezwungen ist, sowohl am Mittwoch in der Partie bei Benfica Lissabon, in der Bayer zum Siegen verdammt ist, als auch beim nächsten Spiel in der Königsklasse bei Manchester City auf einen fachfremden Sechser zu setzen. Fallen doch neben Andrich auch Exequiel Palacios und Ezequiel Fernandez verletzt aus.

So bleibt Hjulmand nur noch Aleix Garcia als gelernter Sechser, sodass der Däne improvisieren muss. Alles deutet darauf hin, dass Ibrahim Maza im Estadio da Luz zu Lissabon diesen Job übernimmt. Der 19-Jährige, der im Sommer für zwölf Millionen Euro Ablöse von Hertha BSC kam, ist eigentlich ein Zehner. Am Samstag bei der 0:3-Niederlage in München erledigte der zur Halbzeit eingewechselte algerische Nationalspieler die Aufgabe im defensiven Mittelfeld ordentlich - allerdings auch gegen zwei Gänge zurückschaltende Bayern.

Eine Doppelsechs mit Maza ist defensiv riskant, offensiv interessant

Maza, als Perspektivspieler verpflichtet, ist also als Soforthilfe gefragt. Die Variante ist unter dem defensiven Aspekt riskant, da Maza wie Aleix Garcia nicht als Zweikampfmonster gilt. Andererseits ist diese Option in offensiver Hinsicht interessant. Könnte eine sehr spielstarke Doppelsechs in Lissabon doch hilfreich sein, um den nötigen Sieg einzufahren. Ein solcher ist nötig, wenn Bayer sich noch gute Chancen auf die Play-offs ausrechnen möchte.

Doch da kommt der zweite Aspekt ins Spiel, der Bayer an Andrichs Sperre schmerzt. Die spielerischen Fähigkeiten Mazas, der vor dem Bayern-Spiel beim 4:2-Erfolg nach Verlängerung im DFB-Pokal beim SC Paderborn als Joker und Torschütze zu gefallen wusste, würden bei dieser Variante der Mannschaft in Lissabon nicht auf der halbrechten Zehnerposition zur Verfügung stehen.

Mit Maza als Sechser fehlt Hjulmand ein zweiter formstarker Zehner

Diese stellt sich als ein Problemfeld dar. Besonders in der Königsklasse, da sowohl Jonas Hofmann als auch Martin Terrier, nicht für diese gemeldet wurden. Dieses Duo war zwar aus unterschiedlichen Gründen ursprünglich für den Herbst nicht als tragende Elemente eingeplant. Doch da die drei als Sofortverstärkungen geholten Malik Tillman (Eindhoven, 35 Millionen Euro Ablöse), Eliesse Ben Seghir (Monaco, 32 Millionen Euro Ablöse) und das von Manchester City für zwei Millionen Euro geliehene Toptalent Claudio Echeverri bislang nicht liefern, wäre Maza nach den jüngsten Eindrücken der erste Kandidat für die Rolle neben dem auf der halblinken Zehnerposition spielenden Linksverteidiger Alejandro Grimaldo gewesen.

Doch jetzt braucht Hjulmand den Techniker voraussichtlich auf der Doppelsechs, so dass dessen kreative Fähigkeiten nun weiter vorne fehlen könnten. Es bleibt also abzuwarten, wie stark sich Andrichs Sperre für das Spiel der Werkself auswirkt - in der Defensive wie in der Offensive.