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Angefressener Schmidt: "Man sieht's doch - das ist kein Elfmeter"

kicker

Obwohl der Hamburger SV beim DFB-Pokal-Gastspiel in Heidenheim das insgesamt klar gefährlichere Team gewesen war, hätte das Duell gut und gern auch in die Verlängerung gehen können. Denn die Gastgeber, die kurz vor der Pause nach ausgesprochener Notbremse von Tim Siersleben auch noch in Unterzahl hatten agieren müssen, hatten sich nach Kräften gewehrt - und das durchaus erfolgreich.

Am Ende aber gingen die Heidenheimer als Verlierer vom Platz - weil das Schiedsrichtergespann und Referee Benjamin Brand in der 80. Minute auf Elfmeter entschieden hatte. Eine mehr als strittige Szene nach Einsteigen von Julian Niehues gegen Fabio Vieira.

FCH-Coach Frank Schmidt brachte das noch während des Spiels auf die Palme, er schimpfte mit seinen Kollegen draußen an der Seitenlinie vehement - und erklärte nach dem Ausscheiden offen bei Sky: "Man sieht's doch. Er lässt sich fallen, ich seh keinen Kontakt. Für mich ist das kein Elfmeter. Und wenn man genau hinschaut, wo der Schiedsrichter (in dieser Szene; Anm. d. Red.) steht, kann er ja gar nix sehen."

"Nur das pfeifen, was man sieht"

Dass dennoch auf Strafstoß für den HSV entschieden worden war, könne Schmidt nicht gutheißen: "Ich bin enttäuscht, heute nicht über uns. Denn für diese Szene konnte die Mannschaft nichts."

Er holte diesbezüglich sogar noch weiter aus: "Ich seh' die Situation so, dass wir nach der Roten Karte ein sehr gutes Spiel gemacht und sehr gut verteidigt haben. Dem HSV ist hier gar nichts richtig eingefallen, ist zu keiner richtigen Torchance gekommen. Und wenn man dann mit so einem Elfmeter ausscheidet ... das hat die Mannschaft nicht verdient." Zumal ein Unparteiischer - erst recht ohne VAR-Unterstützung (in dieser 2. Runde nicht angewandt) - "nur das pfeifen kann, was man sieht".

Dass der langjährige Heidenheimer Trainer - bereits seit 2007 als Chef im Amt - auch noch mit Gelb-Rot von der Seitenlinie verwiesen worden war, passte ins Bild. Und passte dem Coach selbst gar nicht. Die erste Verwarnung sei dabei laut eigener Aussage, nachdem sich Schmidt vehement beim Vierten Offiziellen über eine Szene beklagt hatte, "berechtigt. Die zweite aber nicht, weil: Der HSV hat viel Zeit von der Uhr genommen, die Spieler lagen viel auf unserem schönen Rasen." Hier habe Schmidt dann einfach aufgrund der Zeitschinderei der Norddeutschen "eine Geste Richtung Bank" gemacht - und dafür eben zum zweiten Mal an diesem Abend Gelb gesehen.

„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, das ist einfach so.“ (Frank Schmidt)

Abschließend merkte der 51-jährige Schmidt noch an: "Wir waren noch nie schlechte Verlierer. Aber wenn wir heute mit so einem Elfmeter ausscheiden, dann muss jeder, der Ahnung von Fußball hat und Fan von egal welchen Klub ist, verstehen, dass ich die Dinge hier jetzt auch so klar ansprechen muss und meiner Mannschaft keinen Vorwurf mache."

Nun gelte es beim Bundesliga-Vorletzten (vier Punkte aus acht Partien), das bittere Ausscheiden schnell abzuhaken und Kräfte für das anstehende Duell mit Eintracht Frankfurt (im Elfmeterschießen beim Heimspiel gegen Dortmund ebenfalls aus dem Pokal ausgeschieden) zu bündeln. Denn, so der FCH-Trainer: "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, das ist einfach so - auch mit der bitteren Niederlage heute. Diese Niederlage macht mir aber Mut, die Mannschaft hat alles gegeben und gekämpft. Jetzt werden wir noch enger zusammenrücken müssen, damit wir in der Bundesliga Punkte holen - weil die brauchen wir, damit wir uns da unten nicht festsetzen."