Matthias Georg konnte sich quasi aus nächster Nähe überzeugen, was Kevin Goden so drauf hat. In der Saison 2023/24 sah der heute 38-Jährige als Berater des Managements beim 1. FC Düren, wie bei Regionalliga-Spielen Kevin Goden regelmäßig zur Hochform auflief. Godens Bilanz bis zur Winterpause: zwölf Tore und sechs Vorlagen in 16 Spielen. Dann schnappte der Drittligist SV Waldhof Mannheim zu.
Nun sind Georg und Goden wieder vereint. Nicht etwa beim in die fünfte Liga abgerutschten 1. FC Düren, sondern bei Regionalliga-Spitzenreiter Sportfreunde Siegen. Am Montag durfte Geschäftsführer Georg den Transfer des 26-jährigen Offensivspielers verkünden.
Den zog es nach acht Einsätzen für Mannheim im Sommer 2024 zu Alemannia Aachen weiter. Nach 21 Drittliga-Partien in der Spielzeit 2024/25 kam Goden in der laufenden Saison nur zu einem Kurzeinsatz im Landespokal. Kniebeschwerden waren dafür eine Ursache. Aachens Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi sagt zum Abschied: "Das vergangene Jahr war für ihn verletzungsbedingt nicht einfach. Umso mehr hoffen wir, dass er bei den Sportfreunden Siegen verletzungsfrei bleibt."
Das ist auch das klare Ziel der Siegener. "Es gilt nun, ihn nach seiner Verletzung behutsam aufzubauen und wieder auf sein Leistungsniveau zu bringen", verrät Georg, wohlwissend, dass der 26-jährige Neuzugang danach eine unheimliche Kraft entfalten könnte. "Dann wird er uns einiges geben, was unser Kader in dieser Form noch nicht hat." Georg verdeutlicht: "Kevin ist mit seiner Dynamik und Athletik ein Ausnahmespieler für die Regionalliga." Zwei Wochen noch, so erläutern die Siegener, werde Goden noch fehlen.
Der Neue sei nach eigener Aussage überwältigt gewesen vom Interesse aus Siegen und habe mit Georg sowie Trainer Thorsten Nehrbauer sehr gute Gespräche geführt, in denen ihm eine klare sportliche Linie aufgezeigt worden sei. Wer meint, da käme nun jemand ans Leimbachstadion, der aus seiner Zeit in Düren - oder aufgrund seiner fünf Bundesliga-Spiele für Nürnberg oder einer DFB-Pokal-Partie für den 1. FC Köln - ein Ego so gewaltig wie ein Hochhaus vor sich hertragen würde, der dürfte sich täuschen. Goden erklärt nämlich: "Ich hoffe auf Erfolg und Ertrag - mit der und für die Mannschaft, nicht für mich. Ich bin ein Teil der Elf und stelle mich in ihren Dienst."