Seit der Saison 2016/17 konnte der 1. FC Union Berlin stets die 1. Runde des DFB-Pokals überspringen. Aber bei Arminia Bielefeld setzte es in der Vorsaison am 30. Oktober 2024 (0:2) zum sechsten Mal in den vergangenen neun Jahren das Aus in Runde zwei. Für den damaligen Drittligisten Bielefeld war dies ein Meilenstein auf dem Weg ins DFB-Pokal-Finale, in dem es gegen den VfB Stuttgart eine 2:4-Niederlage gab.
Union ist nach dem K.-o. von Bielefeld vor fast genau zwölf Monaten gewarnt. Aus Sicht der Berliner trifft es sich ganz gut, dass sie diesmal Heimvorteil genießen. "Im letzten Jahr waren wir einer der Vereine, die Bielefeld auf dem Weg ins Endspiel begleiten durften. Wir hätten es gern verhindert, aber so war das halt", sagte Union-Coach Steffen Baumgart. "Deswegen wissen wir, dass wir viel ableisten müssen, um weiterzukommen. Aber wir sind ein Erstligist, wir spielen vor heimischer Kulisse."
Bielefeld dürfte dennoch selbstbewusst anreisen. In Runde eins dieser Pokal-Saison hatte die Arminia am 15. August 2025 mit Werder Bremen (1:0) jenen Erstligisten wie schon 2024/25 (damals 2:1 im Viertelfinale) eliminiert, bei dem Union am vergangenen Freitag mit 0:1 verlor.
Zudem konnte Bielefeld durch den 2:0-Erfolg gegen die als Spitzenreiter angereiste SV Elversberg die Negativserie von vier Punktspiel-Niederlagen am Stück am vergangenen Sonnabend beenden.
Die Trainer der beiden Kontrahenten kennen sich bestens. Arminias Mitch Kniat trainierte in der Zeit, als Union-Coach Steffen Baumgart zwischen 2017 und Sommer 2021 beim SC Paderborn arbeitete, die zweite Mannschaft Paderborns.
Baumgart über Kniat: "Wenn ich ihn brauche, ist er da"
Baumgart freut sich auf das Wiedersehen mit Kniat, auch wenn einer den anderen taktisch wohl nicht überraschen kann. Es geht vor allem über die menschliche Ebene. "Mitch ist jemand, der sehr loyal und charakterstark ist. Wenn ich ihn in zehn Jahren anrufe und wir nicht mehr im Geschäft sind, weiß ich, wenn ich ihn brauche, dass er da ist. Ich bin mir relativ sicher, dass er sich bei mir genauso darauf verlassen kann", sagte Baumgart.
In der Begegnung wird es auf Kleinigkeiten ankommen. Deshalb gibt es auch keine übermäßige Rotation bei Union. Baumgart will die stärkste Formation aufbieten. Der 53-Jährige hält sich aber die Option offen, den einen oder anderen Wechsel vorzunehmen.
Andrej Ilic sollte wieder in der Startelf stehen, nachdem der Angreifer in Bremen wegen massiver Magen- und Darmprobleme noch vor der Pause ausgewechselt werden musste. "Er hat am Dienstag die komplette Einheit mitgemacht und das sah gut aus. Also gehen wir davon aus, dass er spielen kann", erklärte Baumgart.