Es braucht gewiss einiges, um Kevin Volland davon abzuhalten, auf dem Platz 100 Prozent zu geben. "Eine ordentlich klaffende Fleischwunde" zum Beispiel, wie der 33-Jährige seine Verletzung nach dem Unentschieden gegen Viktoria Köln bei MagentaSport selbst beschrieb. Sogar den Knochen habe man gesehen, führte Volland aus, der zu diesem Zeitpunkt bereits wieder lächelnd Entwarnung geben konnte, dass keine Bänderverletzung vorliege: "Es ist schon alles genäht, es war schon ordentlich."
Anders hatte das noch zwischen der 22. und 24. Spielminute ausgesehen: Im Zuge eines taktischen Fouls war Lars Dietz dem Münchner unglücklich aufs Bein getreten, woraufhin dieser kurze Zeit später ausgewechselt werden musste. "Er hat schon auch Zeit hinzuschauen, wo er aufs Knie hintritt. Aber ich unterstelle ihm keine Absicht. Das gehört zum Fußball dazu", bewertete Volland das Einsteigen des Verteidigers, der hierfür noch mit Gelb davongekommen war, zehn Minuten später jedoch nach Foul an Sigurd Haugen vom Platz flog.
Volland hadert mit ausgebliebenem Elfmeter-Pfiff
Vielmehr beschäftigte den Offensivmann eine strittige Situation aus der 57. Minute, als Kollege Florian Niederlechner im Zweikampf mit Tim Kloss im Strafraum zu Boden gegangen war: "Das war ein klarer Elfer. Das haben wir auf der Bank sofort auch gesehen. Wenn du ein bisschen Fußball gespielt hast, siehst du, er spielt den Ball davor weg, kriegt dann einen auf den Schlappen", so Vollands Einschätzung.
Der Elfmeter-Pfiff war ebenso ausgeblieben wie das Führungstor, das sich die Hausherren mit zunehmender Spieldauer zweifellos verdient gehabt hätten. So hatten die Löwen in knapp 60-minütiger Überzahl zwar den 0:2-Rückstand aufgeholt, den Premierensieg unter Alper Kayabunar aber dennoch verpasst.
„Ein Sieg wäre drin gewesen.“ (Alper Kayabunar)
"Das tut schon irgendwie weh. Ein Sieg wäre drin gewesen", fiel auch das Fazit des Interimstrainers aus, der es als "richtig stark" befand, wie die Mannschaft nach den anfänglichen Rückschlägen zurück ins Spiel gefunden hatte. "Dann haben wir eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt, uns viele Torchancen herausgearbeitet, aber am Ende leider nur unentschieden gespielt."
Auch am kommenden Sonntag wird der 39-Jährige nochmal an der Seitenlinie stehen, wenn der TSV auswärts beim SV Wehen Wiesbaden um die nächsten Punkte kämpft (16.30 Uhr). Spätestens in der daran anschließenden Länderspielpause wollen die Löwen dann auch den langfristigen Nachfolger von Ex-Cheftrainer Patrick Glöckner präsentieren.