15 Pflichtspiele hat der FC Aarau in dieser Saison schon absolviert. 13 Siege konnten die Rüeblistädter dabei einfahren. Es ist bislang ein grandioser Lauf, den der souveräne Leader der Challenge League hinlegt. Wir haben beim FCA-Sportchef Elsad Zverotic nachgefragt, was denn die Aarauer so stark macht: "Wir hatten im Sommer keine grossen Veränderungen im Kader, was uns geholfen hat, auf der bestehenden Basis weiter aufzubauen. Wir haben unsere Lehren aus ihr gezogen - sie war mit dem Erreichen der Barrage ohnehin erfolgreicher, als viele erwartet hatten. Jetzt geht’s darum, auch in dieser Saison von Spiel zu Spiel an unserer Entwicklung zu arbeiten und jeweils ganz im Moment der nächsten Aufgabe zu sein."
Dieses von Spiel zu Spiel denken gelingt dem FC Aarau bislang herausragend. Ein Blick auf die bisherigen Spiele zeigt, grosse Kantersiege sind die Ausnahme. Nur einmal hat der FCA mit drei Toren Abstand gewonnen - beim 3:0-Heimsieg gegen Stade-Lausanne-Ouchy. Das zeigt auf: Aarau ist nicht um Welten besser als die gesamte Konkurrenz, aber die Leistungen werden konstant abgerufen.
Die Lehren aus dem Vorjahr gezogen
Das Thema Aufstieg dürfte den FC Aarau auch bis zum Ende der Saison ganz eng begleiten. Der Konkurrenz ist die Mannschaft von Brunello Iacopetta bereits um drei Punkte und mehr enteilt. Der Drittplatzierte aus Yverdon hat sogar satte neun Punkte weniger auf dem Konto. Zumindest mit der Barrage darf man sicherlich wieder rechnen.
Auch im Vorjahr sah es für einen möglichen Aufstieg des FC Aarau zwischenzeitlich sehr gut aus, doch dann erwischte die Aargauer eine Baisse. Vom 16. März an reihte der FCA sieben Unentschieden aneinander. Es folgten gar noch zwei Niederlagen und die Barrage geriet in Gefahr. Einen solchen Negativlauf soll es heuer nicht mehr geben. Zverotic spricht von einem Lernprozess: "Es war ein wichtiger Lernprozess für uns. Im Fussball gibt es keine Garantien, aber wir wollen uns kontinuierlich weiterentwickeln. Der Umgang mit unvermeidlichen Rückschlägen war sicher ein Thema, das wir bewusst angesprochen haben. Umso mehr freut es mich, wie die Mannschaft auf die Niederlage gegen Yverdon reagiert hat."
Diese Lehren, die Aarau nach der Niederlage gegen Yverdon angewandt hat, werden auch jetzt wieder essenziell. Ausgerechnet beim Tabellenschlusslicht aus Bellinzona haben die Aargauer eine 1:5-Klatsche erlitten. Dieser Aussetzer soll nicht der entscheidende Bremsklotz im Aarauer Lauf werden. Die Konstanz der Vorwochen wird nach der Länderspielpause sicherlich wieder angestrebt werden.
Der Kader soll zusammengehalten werden
Es ist davon auszugehen, dass der FC Aarau in den kommenden Monaten eine zweigleisige Kaderplanung fahren muss. Selbstverständlich muss und kann das Team in der Super League wohl anders zusammengestellt werden als in der zweithöchsten Spielklasse.
„Aber unser klares Ziel ist es, unsere Spieler zu halten und gemeinsam weiterzuarbeiten.“ (Elsad Zverotic, FC Aarau)
Hier spielt dem Sportchef auch die 21 auslaufenden Verträge in die Hände. Elsad Zverotic bestätigt, dass bereits Gespräche geführt werden: "Wir führen konstruktive Gespräche mit allen Beteiligten und sind zuversichtlich, dass wir jeweils gemeinsam eine Lösung finden, die für alle Seiten passt. Natürlich wird es auch Veränderungen geben, das gehört dazu." Diese Veränderungen könnten auch von aussen herbeigeführt werden, denn die starken Leistungen des FCA werden naturgemäss auch von der Konkurrenz registriert.
Der Spielmacher Valon Fazliu glänzt auch in der laufenden Spielzeit mit herausragenden Scorerwerten. Bereits neun Tore und zwei Assists hat der 29-Jährige verbuchen können. Mit diesem Leistungsausweis drängt er sich förmlich für höhere Aufgaben auf. Aber auch Elias Filet hat eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt und zwischen den Pfosten absolviert der 22-jährige Marvin Hübel schon seine dritte Saison als Stammgoalie.
Sportchef Elsad Zverotic lässt sich aber von möglichen Avancen anderer Vereine nicht aus der Ruhe bringen, die Mannschaft soll zusammengehalten werden: "Natürlich ist es schön, wenn sich unsere Spieler durch starke Leistungen ins Rampenlicht spielen. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Im Fussball kann jederzeit ein Angebot kommen, das für den Spieler und auch für den Verein interessant ist, das gehört dazu. Aber unser klares Ziel ist es, unsere Spieler zu halten und gemeinsam weiterzuarbeiten."
Nach der Länderspielpause zieht der Spielplan zügig wieder an. Nach einer auf dem Papier eher einfachen Aufgabe mit dem Heimspiel gegen Stade Nyonnais warten knackige Gegner. Xamax und Yverdon müssen in der Liga auswärts gespielt werden und dazwischen kommt es zu einem wahren Leckerbissen. Der FC Sion muss zum Cupspiel auf dem Brügglifeld antreten. Nach dem Spiel gegen YB weht zum zweiten Mal bereits in der laufenden Saison ein Hauch von Super League durch das Stadion. Es ist ein Vorgeschmack, auf den in der nächsten Spielzeit für den FC Aarau gut und gerne noch viel mehr folgen könnte.