"... dann bist du auch im Kopf langsamer": Holtz will den SV Waldhof stabilisieren

Mitte August übernahm Luc Holtz beim SV Waldhof vom Österreicher Dominik Glawogger. Seither sind acht Drittliga-Spiele unter dem langjährigen Nationaltrainer Luxemburgs gespielt - und der Mannheimer Traditionsverein belegt nach vier Siegen und vier Niederlagen unter dem neuen Coach vor dem Freitagabend-Spiel in Aue (19 Uhr, LIVE! bei kicker) den 13. Tabellenplatz.

Konstanz konnte der 56-Jährige in der Kurpfalz bislang also nicht reinbringen. "Wir müssen nach wie vor an der Balance arbeiten, sprich nach vorne zu spielen und trotzdem eine gewisse Stabilität zu behalten", sagte Holtz dem kicker nach dem 0:3 im Test gegen den französischen Erstligisten FC Metz.

System ist nicht entscheidend

Holtz sieht dabei schon Fortschritte, will sich mit dem Status Quo aber noch nicht zufriedengeben. "Wir sind noch zu instabil in manchen Momenten", sagt der Fußballlehrer, der bislang entweder auf ein 4-3-3 oder ein 3-5-2 setzte.

Das System sei für Holtz nicht entscheidend, er sieht sich noch auf der Suche, "was für die Spieler das beste System ist und womit sie sich am wohlsten fühlen". Wichtiger sei vielmehr, "wie wir im Block verteidigen - also wann wir pressen und wie wir bei einem Ballverlust reagieren".

Die tägliche Arbeit auf dem Trainingsplatz ist für Holtz etwas "total Neues" nach 15 Jahren im Amt eines Nationalcoaches, "außergewöhnlich schön und spannend".

Probleme im mentalen und körperlichen Bereich

Die Buwe würden gut mitziehen, das empfindet der neue Trainer als "sehr positiv". Die Achterbahnfahrt verbindet Holtz auch mit dem teils fehlenden Glück. "Wir haben die Spiele gegen Stuttgart II (0:1, d.Red.) und in Aachen (2:3) in der Nachspielzeit unglücklich verloren. Wenn wir die nicht verloren hätten, würden wir die Situation jetzt vielleicht anders analysieren", führt er auf.

Ein Problem sei aktuell, dass die Mannschaft ihr Potenzial oft nicht über die gesamte Spieldauer abruft. "Die Gründe, warum wir nach den ersten 45 Minuten Probleme haben, das Leistungsniveau zu halten, liegen im mentalen und körperlichen Bereich. Wenn du körperlich nicht mehr die Frische hast, bist du auch im Kopf langsamer", erklärt Holtz den regelmäßigen Leistungsabfall.

Erstes Anliegen des SV Waldhof müsse nun sein, in der Tabelle "in ruhigeres Fahrwasser" zu gelangen. Dass die Mannschaft in den vergangenen beiden Jahren gegen den Abstieg aus der 3. Liga kämpfte, habe jedoch "bei dem einen oder anderen Spuren hinterlassen", so Holtz.