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"Darf man das?": Wollitz schließt Transfer von Cigerci-Bruder nicht aus

kicker

Dass die Cottbuser nach dem großen Umbruch im Sommer schon wieder vorne mitmischen, konnte man nicht erwarten. Doch der FC Energie ist neben Aufsteiger und Spitzenreiter MSV Duisburg eine der Überraschungen nach zehn Spieltagen der laufenden Saison.

Die englische Woche vor der Länderspielpause beendete die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz mit vollen neun Punkten und kletterte somit auf den zweiten Tabellenplatz. Mit breiter Brust reisen die Lausitzer nun nach Ulm, wo der bisherige Interimscoach Moritz Glasbrenner am Sonntag (13.30 Uhr) erstmals ganz offiziell nach seiner Beförderung als Cheftrainer der Spatzen an der Seitenlinie stehen wird.

"Sie haben gute Spieler und sind gerade in den Heimspielen sehr stark, haben gute Abläufe, gute Prinzipien", sagte Wollitz über den Gegner. Er selbst war zwei Tage vor der Partie noch auf der Suche nach der richtigen Mischung, was seinen Spieltagskader anbelangt. "Da sind wir noch nicht ganz so klar, wie wir es machen wollen", erklärte der 60-Jährige. "Jeder weiß mittlerweile, dass ich großen Wert darauf lege, wie die Wechselbank aussieht: Was können wir damit verändern, welche Möglichkeiten gibt es da."

Nicht zur Verfügung stehen wird Nyamekye Awortwie-Grant, der einen Infekt auskurieren muss. Weiterhin fallen Elias Bethke und Jonas Hofmann aus. Ansonsten kann Wollitz aus dem Vollen schöpfen.

Trainingsgast Tolga Cigerci

Kein Thema fürs Ulm-Spiel, aber sehr wohl eines auf der Pressekonferenz vor der Partie war die Personalie Tolga Cigerci. Der ältere Bruder von Tolcay Cigerci trainiert seit Dienstag beim FC Energie mit, um sich fit zu halten, nachdem er beim türkischen Erstligisten Sivasspor keinen neuen Vertrag mehr erhalten hatte.

Wollitz stellte klar: "Wenn gleich die Frage kommt, ob er schon verpflichtet ist: Nein, ist er nicht. Es gab auch noch kein weiteres Gespräch darüber. Ich will aber nichts ausschließen." Dass der frühere Bundesliga-Spieler (70 Partien für Mönchengladbach und Hertha BSC) eine Verstärkung wäre, steht außer Frage. Wollitz geriet regelrecht ins Schwärmen ob der Persönlichkeit Cigercis: "Er ist ein absoluter Vollprofi, topfit, demütig, bescheiden und ordnet sich unter."

"Es würde sich extrem viel in dieser Mannschaft verändern"

Abgesehen vom Finanziellen und der ohnehin schon ausgereizten Kadergröße gab Wollitz jedoch zu bedenken, dass das Mannschaftsgefüge durch eine Verpflichtung außer Gleichgewicht gebracht werden könnte. "Es würde sich extrem viel in dieser Mannschaft verändern", erklärte der Coach. Es würden Positionen vielleicht sofort gelöscht werden. "Will man das? Kann man das? Darf man das? Soll man das?", fragte er.

Ob das dann am Ende von Vorteil wäre? Diese Frage gelte es dann auch zu beantworten. Alles mit Bedacht - das sei bei den Kaderzusammenstellungen bisher immer klug gewesen.