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"Das wollen die Athletik-Trainer nicht hören": Kleindienst schon vor Comeback?

kicker

Es war auch die Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim. Aber schon der Auftakt machte klar, dass es am Donnerstag ein größeres Thema gab im Borussia-Park: Rouven Schröder und Eugen Polanski posierten mit Handshake für die Fotografen, ehe sie sich an die Mikrofone setzten, um über die Beförderung Polanskis zum Gladbacher Chefcoach zu sprechen - die nach Angaben der Beteiligten sehr unspektakulär vonstattengegangen war.

"Als Rouven auf mich zukam und gesagt hat, dass wir das jetzt langfristig weitermachen, war es eigentlich nur ein Abnicken", erzählte Polanski. "Er hat mich angeschaut, ich habe ihn angeschaut und dann bin ich wieder auf den Platz gegangen. Für mich war die Sache relativ klar. Dann kam das Management, die hatten mehr zu tun als ich. Sie haben mir irgendwelche Paragrafen um die Ohren gehauen, die ich nicht verstanden habe." Das Nicken sei für ihn aber "eigentlich schon die Vertragsunterschrift" gewesen.

Ob er nun aber Interimstrainer von Spiel zu Spiel oder Cheftrainer mit Vertrag bis 2028 sei? Für Polanskis Arbeit unwesentlich. "Ich will nichts ändern, weil ich an das glaube, was ich vorher auch schon geglaubt habe", so der 39-Jährige, der sich durchaus zufrieden mit den Früchten seiner rund zwei Monate als Interimstrainer zeigte.

"Wir haben etwas geschaffen, das wir uns nicht mehr nehmen lassen wollen und das ist unser Teamspirit", führte er aus. Man wolle nun auch "mehr Euphorie entstehen lassen im Umfeld und mit den Fans. Es ist brutal wichtig für uns als Borussia Mönchengladbach, die Fans einzubeziehen, vielleicht noch einen Tick wichtiger als bei anderen Vereinen."

Seine erste Aufgabe als Cheftrainer führt Polanski mit den Fohlen am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Tabellenschlusslicht Heidenheim - auf dem Papier eine relativ dankbare Aufgabe. Sportdirektor Schröder widersprach vehement, sprach von einem "extrem schweren Spiel", nannte die Aufgabe auf der Ostalb nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Serie sogar "die schwierigste Aufgabe, die du aktuell haben kannst". Und der ehemalige U-23-Coach Polanski meinte mit Blick auf das kleinste Stadion der Bundesliga nur: "Für mich ist es ein großes Stadion. Es ist größer als in der Regionalliga."

Kleindienst-Comeback schon in Heidenheim? - Sander fällt aus

Dennoch: Die Aussichten könnten schlechter sein aus Gladbacher Sicht - auch personell. Robin Hack steht erstmals unter Polanski zur Verfügung, auch Jens Castrop darf nach abgesessener Sperre wieder mitwirken. Und selbst das Comeback von Tim Kleindienst an alter Wirkungsstätte wollte Polanski nicht ausschließen. Ein längerer Einsatz ist zwar noch illusorisch, ein Kaderplatz aber nicht. "Wir gucken uns morgen in die Augen und schauen, ob er das Go gibt, dass er ein Kader-Kandidat ist", erklärte Polanski.

Alleine seine Persönlichkeit könne dem Team Mehrwert geben - selbst wenn Kleindienst gar nicht auf dem Platz steht. Je nach Spielverlauf würde Polanski dann sogar mit der Überlegung einer Einwechslung spielen. "Das wollen die Athletik-Trainer zwar nicht hören, aber der Trainer hat ein paar Gedanken im Kopf", führte Polanski aus.

Keine Rolle in den Überlegungen des neuen Chefcoaches spielt hingegen Philipp Sander, der Defensivspieler hat sich beim Derbysieg über den 1. FC Köln einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt vorerst aus.