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"Diesen Spirit auf die Wiesn bringen": Stögers Sonderlob für Seidl

kicker

Es war der Wendepunkt in einem vor allem nach der Pause packenden Schlager: der perfekt ins rechte Kreuzeck geschossene Freistoß von Matthias Seidl zum 1:1 in der 66. Minute, dem kurze Zeit später noch das 2:1 durch ein Eigentor von Dimitri Lavalee folgte - exakt zum Beginn der Rapid-Viertelstunde. Der Heimsieg über den SK Sturm Graz bescherte dem SK Rapid und Trainer Peter Stöger einen euphorischen Abend im brodelnden Allianz-Stadion im Westen Wiens - zumal es auch der dritte Pflichtspielsieg in Serie war und die zwischenzeitliche sportliche Krise nun offiziell beendet ist.

"So schnell kanns gehen, aus der Krise wieder nach oben", meinte Stöger im Sky-Interview darauf angesprochen. Denn die Tabelle sieht für Rapid nun wieder sehr gut aus: Mit einem Punkt Rückstand auf Salzburg und zwei Zählern Vorsprung auf den WAC sowie Sturm liegen die Grün-Weißen auf dem zweiten Platz. "Man sieht wie eng es in dieser Liga zugeht und wie schwer es ist, Spiele zu gewinnen", sagte Stöger. "Wichtig ist für uns einfach, dass wir diesen Spirit auf die Wiesn bringen", war der Cheftrainer von der Moral seiner Truppe nach 0:1-Rückstand gegen Sturm angetan.

Stellvertretend und natürlich auch wegen des sensationellen Freistoßtreffers strich Stöger die Leistung und das Auftreten von Seidl hervor. "Genau so stelle ich mir einen Kapitän vor", sagte er dem Rapid-Spielführer auch bei dessen Auswechslung im Finish ins Ohr. "Wir haben immer wieder darüber geredet, we wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen - in der Offensive und in der Defensive. Für den Matti freut es mich ganz besonders, weil er sich dieses Herz genommen hat und diese Verantwortung übernommen hat", so Stöger über den nach einigen schwierigen Phasen wieder zu starker Form aufgelaufenen Seidl. "Der Freistoß war heute der Erlöser für unser Spiel."

"Einfach mal drauf ballern..."

Auch die Ausführung des spektakulären Ausgleichs aus 30 Metern Entfernung mit 114 km/h Schussgeschwindigkeit begeisterte Stöger: "Dass er den Freistoß dann mit nur zwei Schritten Anlauf so perfekt ins Tor trifft und der Ball nicht über das Dach aus dem Stadion fliegt, war sinnbildlich für unser Spiel heute. Die Mannschaft hat auch diese wichtigen Basics auf den Platz gebracht, die unsere Fans sehen wollen. Und deshalb gehen sie heute auch glücklich nach Hause." Der Hochgelobte selbst zeigte sich gewohnt bescheiden. "Einfach mal drauf ballern sagt der Trainer immer, und nicht dauernd flanken bei Freistößen", berichtete Seidl gegenüber Sky. "Und deshalb habe ich mir gedacht, dass ich da jetzt einfach mal hinfetze."

An ein schöneres Tor könne er sich in seiner bisherigen Karriere nicht erinnern, fügte der Rapid-Offensivmann lachend hinzu. "Es hat einfach super gepasst, dass der genau ins Kreuzeck geht." Dass sich die Rapidler dieses gewisse Quäntchen Glück hart erarbeitet und letztendlich verdient hatten, gestand ihnen auch Sturm-Trainer Jürgen Säumel zu. Für ihn und seine Mannschaft war es in dieser Saison schon das zweite Bundesliga-Duell mit Rapid, das man nach einer 1:0-Führung letztendlich noch mit 1:2 verlor.