Fehlercode: %{errorCode}

"Dieses Ergebnis wünschst du dir nie": Schusters Warnung vor der "knackigen Aufgabe"

kicker

Nach dem Europa-League-Heimsieg gegen Utrecht wollte SC-Trainer Julian Schuster unbedingt noch was loswerden, was er zu seinem Bedauern in der Pressekonferenz vergessen hatte. "Kompliment an die Mannschaft, aber auch ein Riesenkompliment an die Fans", sagte der 40-Jährige in kleiner Runde. Er schwärmte von der "Hammer-Choreo" vor dem Spiel, "mit den vielen Fahnen - das war Gänsehaut". In riesigen Buchstaben hing außerdem der Spruch "Kein Weg zu weit" an der Gegengerade, den die Fans schon in den vorherigen Europapokal-Saisons als Motto für die internationalen Reisen ausgegeben hatten.

Der SC geht auf Reisen

In seiner Mannschaftsbesprechung hatte Schuster das vor dem Duell mit den Niederländern zitiert, berichtete er, nicht wissend, dass ihm das auch beim Rauskommen entgegen prangen würde. "Sie sollten das aufs Spiel übertragen, in beide Richtungen, nach vorne und hinten sollte ihnen kein Weg zu weit sein", erklärte der SC-Coach. In den kommenden beiden Wochen haben die Freiburger aber nicht nur auf dem Spielfeld viele Wege zurückzulegen. Gleich viermal nacheinander sind sie auswärts gefordert: diesen Sonntag (15.30 Uhr) in der Liga in Leverkusen, danach bei Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal, bei Union Berlin in der Liga und in Nizza in der Europa League.

"Noch mal zwei Tage zuhause mit der Familie genießen, dann heißt es sich verabschieden und sich auf die Tour machen", scherzte Schuster nach dem 2:0-Sieg gegen Utrecht. "Aber ich freue mich auf den Viererblock, das wird in vielerlei Hinsicht eine positive Herausforderung." Und den gehen die Freiburger mit einer Serie von wettbewerbsübergreifend acht ungeschlagenen Spielen an. Sie haben allerdings in der Bundesliga zuletzt dreimal unentschieden gespielt und würden gerne auch dort mal wieder dreifach punkten.

"Dass wir so lange ungeschlagen sind, ist positiv", betonte Schuster, "und in der Nachbetrachtung hatten schon eher wir die Momente, wo es auf unsere Seite hätte kippen können." Die Leistungen würden insgesamt "in die richtige Richtung gehen". Dass es teilweise nicht zu Siegen gereicht hat, habe nicht an Matchplänen gelegen, sondern daran, dass seine Mannschaft die Gegner durch einfache Fehler zu Toren eingeladen hat. "Ich denke, dass wir das in den Griff bekommen", gibt sich der SC-Trainer zuversichtlich.

Schuster optimistisch bei Osterhage

Das krachende 2:7 der Leverkusener am Dienstag in der Champions League gegen PSG hat ihm allerdings gar nicht gepasst. "Man kann sich vorstellen, was dieser Tage in Leverkusen los ist, das wird eine brutal knackige Aufgabe", fürchtet Schuster. "Dieses Ergebnis wünschst du dir nie beim nächsten Gegner. Es sorgt für diesen Fokus und eine gewisse Anspannung, jeder hält die Klappe und will eine Reaktion zeigen." Zudem habe sich Bayer vor dieser Niederlage "absolut stabilisiert, auch was die Defensive angeht, auch wenn das widersprüchlich zu dem Ergebnis ist".

Andererseits kann der Sport-Club selbstbewusst in die Partie gehen, und möglicherweise auch wieder mit dem zuletzt angeschlagenen Mittelfeldspieler Patrick Osterhage planen. "Es wird in gewissem Maße eine Abwägung zwischen Risiko und Vernunft, da muss leider manchmal auch die Vernunft siegen, weil wir noch viel vor uns haben", sagte Schuster, "trotzdem bin ich optimistisch für Sonntag." Das galt auch für Rechtsaußen Niklas Beste. Ihn wegen Oberschenkelproblemen gegen Utrecht vorzeitig auszuwechseln, sei "eher eine Vorsichtsmaßnahme" gewesen.

Unabhängig von diesen Personalien machte der SC-Coach klar, dass in den kommenden Wochen "alle gebraucht werden und alle voll da sein müssen", egal ob sie von Beginn an spielen oder eingewechselt werden. Vincenzo Grifos Freistoß-Tor zum 2:2-Endstand gegen Eintracht Frankfurt vergangenen Sonntag war bereits Freiburgs viertes Jokertor in dieser Saison - ein alleiniger Liga-Bestwert. In der gesamten Vorsaison hatte der Sport-Club insgesamt nur fünfmal durch Einwechselspieler getroffen.