Wenn bei Union Berlin nichts mehr geht, wird Danilho Doekhi nach vorne beschickt. So getan am Mittwochabend beim Pokalspiel gegen Arminia Bielefeld (2:1). Den Eisernen fiel im Vorwärtsgang über weite Strecken nichts ein. Entweder sorgte Ilyas Ansah mit seinen Dribblings für Gefahr oder eben die Standardsituationen. So gelang der erste Treffer durch Leopold Querfeld nach einer Ecke von Christopher Trimmel.
Ansonsten blieben die Berliner gegen aufsässige und leidenschaftlich kämpfende Arminen offensiv vieles schuldig, weil im letzten Drittel oftmals zu kompliziert gespielt wurde. Erst als dem Underdog gegen Ende der regulären Spielzeit die Kräfte ausgingen, bekamen die Hauptstädter die zweite Luft und drückten auf das Siegtor. Das sollte erst in der Verlängerung fallen, weil Doekhi eben als weiterer Stürmer aufgestellt wurde, um die Flanken zu verwerten. In der 106. Minute war er dann schlussendlich erfolgreich.
Unions Angreifer schon länger ohne Tor
"Wir wollten mehr Druck reinkriegen in den Sechzehner", erklärte er seine Beförderung in die Spitze. Vor kurzem war er erst noch doppelt im Heimspiel gegen Mönchengladbach (3:1) erfolgreich gewesen, nun schon der vierte Saisontreffer. "Vielleicht bin ich auch ein guter Stürmer", scherzte er. Vor allem mit dem Kopf und seiner Wucht sowie dem richtigen Timing in den Luftduellen sorgt er immer wieder für Gefahr. "Ich habe viel mit dem Kopf gearbeitet, war unter anderem am Pendel. Zudem nehme ich immer viele Flanken nach dem Training noch mit, um besser zu werden", betonte der Innenverteidiger.
So hievte Doekhi die Eisernen in die dritte Runde des DFB-Pokals. Ohne Glanz, aber das wird keinen einzigen Unioner stören. Den Schönheitspreis für eine attraktive Spielweise gewinnt man in Berlin-Köpenick sowieso nur eher selten. "Den Boost nehmen wir jetzt gerne mit in die Bundesliga", sagte Doekhi.
Nur ist es langsam auch mal wieder an der Zeit, dass die Offensivspieler Tore erzielen. Der letzte Treffer eines Angreifers datiert vom 4. Spieltag, als Union mit 4:3 in Frankfurt gewinnen konnte. Die nächsten Chancen haben sie bereits am Samstag gegen den Tabellennachbarn Freiburg.