Letztendlich standen nach turbulenten 90 Minuten zwei Tore in Wiesbaden auf der Anzeigentafel. Vor allem auf Seiten des SVWW sorgte dies beim Punktgewinn der dezimierten Saarbrücker in der hessischen Landeshauptstadt noch für reichlich Gesprächsbedarf.
Im Mittelpunkt insbesondere ein Hauptakteur des Samstagnachmittags: Schiedsrichter Dr. Robert Kampka. Der 43-Jährige erlebte, beginnend mit dem berechtigten Platzverweis für Saarbrückens Elijah Krahn, einen beschäftigungsreichen Arbeitstag - nach dem er sich nach Schlusspfiff einiges an Kritik einstecken musste.
So begann SVWW-Trainer Nils Döring damit, erstmal am Mikrofon von MagentaSport zu betonen, dass er "dem Schiedsrichter keinen Vorwurf macht", dennoch zähle es, "die Anzahl an Fehlentscheidungen zu minimieren - das gehört sich beim Fußballer ja genauso". Allen voran an zwei aus seiner Sicht spielentscheidende Szenen dachte der Trainer hierbei.
Schumacher: Dann "hätten wir wohl Pech gehabt"
In der 64. Minute war nach einem leichten Touchieren Saarbrückens Till Schumacher - womöglich sogar außerhalb des Strafraums - zu Fall gegangen. Der Schiedsrichter entschied dennoch auf Elfmeter, den Florian Pick zum Ausgleich und 1:1-Endstand nutzte. Nach Schlusspfiff musste auch Schumacher zugeben, dass es "schon ein sehr, sehr leichter Kontakt" war.
"Er berührt mich leicht, ich will nicht von einem glücklichen Elfmeter sprechen, aber viel war es definitiv nicht", schilderte der linke Schienenspieler die Situation aus seiner Sicht. "Ich kann mich hier aber auch nicht hinstellen und sagen: 'Gib mir doch Gelb'. Ich glaube, als Verteidiger solltest du da lieber nicht runtergehen." Dennoch war sich der 27-Jährige auch bewusst: "Mit einem Video-Schiedsrichter hätte man da in unserem Fall wohl Pech haben können."
Zu dieser Thematik passte eine knappe Viertelstunde später auch eine weitere Szene, die den SVWW-Coach ärgerte: Aufgrund eines leichten Haltens in der 81. Minute war das mögliche Tor von Moritz Flotho bereits in der Entstehung abgepfiffen worden. So kam Döring zum deutlichen Fazit: "Entscheidend ist, Fußball ist ein Fehlersport und ich muss als Fußballer und Schiedsrichter schauen, so wenige Fehler wie möglich zu machen. Solche krassen Fehlentscheidungen darf ich nicht treffen".
Dass die Hausherren sich jedoch über zwei verspielte Punkte ärgern müssen, konnte Döring bei über einer Hälfte in Überzahl nicht nur am Schiedsrichter festmachen. Schließlich hatte der SVWW selbst vom Punkt noch die große Chance auf den Sieg, Torschütze Lukas Schleimer scheiterte jedoch an Keeper Phillip Menzel. "Den Elfmeter, den wir gegen uns bekommen haben, den verschossenen Elfmeter, das passt zu unserer zweiten Halbzeit", bilanzierte Döring den überschaubaren Auftritt nach Wiederanpfiff.