Diese Saison könnte die torreichste von Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein im Trikot des SC Freiburg werden. Nach seinem ersten Treffer Ende August bei der 1:4-Niederlage in Köln und dem zweiten ein paar Wochen später beim 2:1-Heimsieg gegen den FC Basel, traf er auch beim 2:1 am Sonntag gegen den FC St. Pauli. Drei Tore waren bisher die Höchstzahl, die er in einer Runde erzielt hat, seit er 2021 von Werder Bremen zum Sport-Club kam. Das war in der Saison 2023/24, in der er jeweils einmal in Bundesliga, Europa League und DFB-Pokal getroffen hat. "Jetzt soll es nicht bei drei bleiben, es wäre gut, wenn noch ein paar dazukommen", sagte der 28-Jährige nach dem Sieg gegen die Hamburger. "Ich bin glücklich, dass es bisher so gut läuft."
Nicht so zufrieden war er hingegen damit, wie seine Mannschaft mit der 2:0-Führung (nach Toren von Yuito Suzuki und Eggestein - beide mit der kicker-Note 2,5 beste Spieler auf dem Platz) am Sonntagnachmittag umgegangen ist, dass sie ein souverän geführtes Spiel beinahe noch aus der Hand gegeben hätte. "Das war unnötig von uns, weil wir sie ins Spiel gebracht haben, und das darf uns nicht passieren", monierte Eggestein. "Wir hatten viel im Griff im ganzen Spiel, bis dahin. Und danach ist es noch mal ungemütlich geworden. Wenn das 2:1 nicht fällt, dann passiert nicht mehr viel, weil Pauli eigentlich gar nicht so viel wollte, sie haben sehr tief verteidigt."
Er hatte mit offensiver werdenden Gästen gerechnet nach dem zweiten Tor. Aber erst ein Fehlpass von Jordy Makengo und ein unglücklicher Klärungsversuch von Philipp Treu gegen seinen Ex-Klub brachten St. Pauli zurück ins Spiel. "Wir müssen bei so einem Spielverlauf den Ball einfach klarer wegspielen. Zur Not spielen wir ihn ins Aus", sagte der Freiburger Vize-Kapitän.
Er fühlte sich erinnert an das Heimspiel vor einem Jahr gegen den Kiezklub, das der Sport-Club durch Konter 0:3 verloren hat. "Was wir dieses Jahr viel besser gemacht haben: dass wir nicht so häufig reingespielt haben ins Zentrum, um ihnen die Möglichkeit für Balleroberungen zu geben", so Eggestein. "Wir haben viel versucht, außenrum zu spielen, sind dabei zwar nicht zu allzu vielen Torchancen gekommen, aber es hat trotzdem gereicht."
Eggestein ist "froh, dass wir jetzt ein bisschen runterfahren können"
Bis vor dem Heimspiel gegen die Hamburger hatte der Sport-Club aus Sicht von Trainer Julian Schuster "drei, vier Punkte zu wenig auf dem Konto, und deshalb war es unglaublich wichtig, dass wir die Punkte geholt haben". Wie sein Coach betonte auch Eggestein, wie wichtig die drei Punkte nach fünf sieglosen Spielen in der Liga und vor der Länderspielpause waren: "Wir sind glücklich, dass wir nach langer Zeit mal wieder in der Liga gewonnen haben."
Nach zuvor wettbewerbsübergreifend vier Auswärtspielen in Folge mit den verbundenen Reisen ist er "froh, dass wir jetzt ein bisschen runterfahren können und dann warten die nächsten englischen Wochen". Und die beginnen mit einem Auswärtsspiel bei den Bayern, die "ja jetzt anfangen zu schwächeln", wie Schuster mit einem ironischen Lächeln sagte. "Sie haben erste Punkte gelassen, viellleicht treffen sie im ganz richtigen Moment auf uns."