Fehlercode: %{errorCode}

Ein Weltmeister als "Gamechanger": Zielers Anteil am guten Kölner Start

kicker

Dass da keine gewöhnliche Nummer 2 gekommen war, wurde schnell klar. Auf Anhieb bestimmte Trainer Lukas Kwasniok seinen Torhüter Ron-Robert Zieler zum Vizekapitän - obwohl der aus Hannover zurück in seine Geburtsstadt gekommene Routinier gar nicht als Stammspieler eingeplant war und ist. An Marvin Schwäbe, der die Kapitänsbinde des 1. FC Köln trägt, gab und gibt es kein Vorbeikommen. Das ist für Zieler, der 2014 in Brasilien als Nummer 3 immerhin Weltmeister wurde, aber offenbar kein Problem. Und schmälert seine Rolle für die Mannschaft nicht.

Ersatzmann mit wichtiger Rolle

Am Mittwochabend empfangen die Geißböcke nun den FC Bayern in der 2. Runde des DFB-Pokals (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker). Zieler, von Kwasniok zum Pokal-Torhüter bestimmt, darf dann wie schon beim 2:1 in der 1. Runde von Beginn an ran. Gut möglich, dass er anschließend wieder für den Rest der Saison ins zweite Glied zurückkehrt. Doch auch als Ersatzmann kommt Zieler eine wichtige Rolle zu.

"Ron ist für uns in der Gesamtentwicklung dieser Mannschaft ein absoluter Gamechanger gewesen, was Leistungskultur und Erfolgskultur angeht", betont Kwasniok. Zieler, vergangene Saison noch Stammkraft bei Hannover 96 und notenbester Spieler der gesamten 2. Liga, wisse als Ex-Nationalspieler und Weltmeister schließlich, wie man die ganz großen Titel holt. Und: "Er ist in jedem Training am Anschlag."

Zielers Verhalten hat Folgen

Dass der 36 Jahre alte Familienvater in der täglichen Arbeit am Geißbockheim trotz seiner Rolle als Back-up vorneweg geht, imponiert nicht nur Kwasniok, sondern offenbar auch den jüngeren Mitspielern. "Dafür hätte er die Aussicht auf DFB-Pokal-Spiele gar nicht gebraucht, denn er weiß, wie schnell es gehen kann, als zweiter Mann ins Rampenlicht zu müssen", sagt Kwasniok.

Viel wichtiger aber noch: Zieler reißt die Kollegen mit, legt die Messlatte im Training hoch. "Die Jungs, die hintendran sind, können gar nicht anders", beschreibt der Coach. "Wenn einer mit 36 Jahren das vorlebt, kann einer Mitte 20 nicht sagen: Aktuell spiele ich nicht so häufig, dann mache ich weniger."

Nicht nur professionelles, sondern vorbildliches Verhalten. Und eines, dessen indirekte Folgen schon mehrfach zu sehen waren. So arbeiteten sich etwa Mittelfeldspieler Denis Huseinbasic und Verteidiger Dominique Heintz von der Tribüne zurück in die Startelf - was jeweils auch an den stark gestiegenen Trainingsleistungen der beiden lag. Zielers Rolle dürfte das also befeuert haben, der erfahrene Ersatzmann damit einen nicht unwesentlichen Anteil am guten Saisonstart des FC haben. "Deswegen", betont Kwasniok, "ist er top-top-top".