Fehlercode: %{errorCode}

Eine Fast-Blamage und alles andere als ein Mutmacher

kicker

Die vermeintliche Pflichtübung geriet zum Zitterspiel, zu einer Darbietung, die Sorgen bereiten muss. Gegen das in der bisherigen WM-Qualifikation punktlose Schlusslicht Luxemburg quälte sich der viermalige Weltmeister zu einem 2:0-Sieg, der knapp 70 Minuten am seidenen Faden gehangen hatte.

Gegen die Slowakei, die sich gegen Nordirland ebenfalls behauptete, und weiter nur wegen des schlechteren Torverhältnisses hinter der DFB-Auswahl liegt, kommt es damit am Montag in Leipzig zum Showdown um die Direkt-Qualifikation. Optimismus ist angesichts der Verfassung, in der sich die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann präsentierte, beileibe nicht angebracht.

Natürlich musste Nagelsmann damit klarkommen, dass ihm eine ganze Reihe von erfahrenen Schlüsselspielern fehlten, zuletzt auch noch Kapitän Joshua Kimmich. Doch dieser Umstand kann keine Erklärung oder gar Entschuldigung für den über weite Strecken erschreckend hilf- und zusammenhanglosen Auftritt der vom Bundestrainer ausgewählten Elf sein.

Wer ist Zehnter, und wer die Nummer 97?

Vor allem in der ersten Halbzeit war zu keiner Zeit ersichtlich, wer die Nummer zehn der FIFA-Weltrangliste ist und wer der auf Platz 97 gelistete Underdog. Spieler wie Aiman Dardari, der die meiste Spielzeit in der Reserve des FC Augsburg in der Regionalliga Bayern verbringt, oder der bereits 33-jährige Laurent Jans, dessen Vertrag bei Drittligist Waldhof Mannheim im Sommer 2024 nicht verlängert worden war, stellten Deutschlands augenblickliche Fußballelite viel zu oft vor größte Probleme.

In der deutschen Mannschaft war lange Zeit weder im Spiel gegen den Ball noch im Spielaufbau ein Konzept, geschweige denn eine Überzeugung auf dem Platz erkennbar. Defensive und Offensive wirkten wie getrennte Gruppen, was dazu führte, dass die Hintermannschaft um den arg unsicher wirkenden Ersatzkapitän Jonathan Tah und seinen ebenfalls wackligen Nebenmann Waldemar Anton größte Mühe hatte, überhaupt einmal die mit drei Spitzen mutig attackierende erste Reihe der Gastgeber zu überspielen.

Im Mittelfeldzentrum bekamen Aleksandar Pavlovic und Leon Goretzka keinen Zugriff aufs Spiel, und das Offensiv-Quartett stellte mit ihren pomadigen Angriffsbemühungen die Gastgeber nur sehr selten vor Probleme. 4:3 lautete zur Halbzeit das Chancenverhältnis - für Luxemburg.

Sané nutzt seine Chance

Dass die deutsche Mannschaft doch noch in der zweiten Halbzeit die Kurve kriegte und zu einem am Ende verdienten Sieg kam, hatte drei Auslöser. Erstens das Glück, dass der englische Schiedsrichter John Brooks dem Münchner Goretzka nach seinem zweiten üblen Foul in der 55. Minute nicht die fällige Gelb-Rote Karte zeigte. Und zweitens sowie drittens der Umstand, dass sich vor allem Nick Woltemade und Leroy Sané in der zweiten Halbzeit zu steigern wussten.

Der von Nagelsmann auf Bewährung zurückgeholte Sané (Galatasaray) nutzte die Chance, indem er an beiden Treffern maßgeblich beteiligt war. Der zweifache Vollstrecker Woltemade (Newcastle) unterstrich unterdessen, dass er in vorderster Front unersetzlich ist.

Zu viele aber im deutschen Team präsentierten sich am Freitag nicht in Form, eine Wiederholung könnte am Montag fatale Folgen haben. Schon im Hinspiel zeigten die Slowaken bei ihrem 2:0-Sieg, dass sie Fehler des Gegners besser ausnutzen können als dies am Freitag Luxemburg gelang. Immerhin: Am Montag kehren Kimmich sowie Nico Schlotterbeck und damit die Aussicht auf mehr Stabilität zurück.

- Anzeige -

Das neue DFB-Trikot für die WM 2026 - jetzt im kicker-Shop bestellen!