Nicht einmal ein halbes Jahr ist Thomas Johrden bei der TSG Hoffenheim, schon muss er sich als Cheftrainer beweisen. Der bisherige Co-Trainer von Theodoros Dedes übernimmt als Interimstrainer bis zur Winterpause. Ein längeres Engagement ist auch aufgrund der fehlenden UEFA-Pro-Lizenz zunächst nicht vorgesehen.
Vor seinem Wechsel zur TSG war Johren über zehn Jahre lang beim Hamburger SV als Scout sowie Co- und Cheftrainer im Juniorenbereich tätig. Vor dem Duell mit Tabellenführer Bayern München (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), dem ersten Spiel nach der überraschenden Trennung von Dedes, hat der 38-Jährige seine erste Pressekonferenz absolviert.
Thomas Johrden über…
… die letzten Tage nach der Trennung von Dedes: Wir haben viele Gespräche geführt. Diese Situation wünscht man niemandem, aber das ist halt der Sport, dementsprechend war unser Anliegen, durch Gespräche alle abzuholen, aber den Fokus schnell wieder auf das Sportliche zu legen. Das Training und die Stimmung auf dem Platz waren sehr gut.
… seinen Stil als Trainer: Ich habe jetzt ein paar Monate mit Theo arbeiten dürfen. Es wird auch weiter in diese Richtung gehen, ohne große Veränderungen im Stil. Es werden Kleinigkeiten angepasst, auch hinsichtlich der Trainingseinheiten, weil jeder Trainertyp eine andere Herangehensweise hat. Meine wird eher so sein, dass wir auf dem Trainingsplatz viel über spielerische Formen, viel über Wettkämpfe kommen und so unsere Inhalte abdecken. Das ist eine kleine Veränderung, sodass wir hoffen, dadurch einen Effekt zu haben.
„Wir wollen versuchen, Bayern München unser Spiel aufzurücken. Auch wenn es sehr schwer wird.“ (Thomas Johrden vor seinem Trainer-Debüt in Hoffenheim)
… wie es in Hoffenheim weitergeht: Wir werden diese Woche erst mal den Fokus auf Bayern München legen und versuchen, kleine Stellschrauben anzupassen. Und in der kommenden Woche werden wir uns dann mit dem Staff und mit einigen Spielerinnen noch mal zusammensetzen, alles Weitere aufrollen und dann bis zum Winter die restlichen Spiele, Trainingseinheiten etc. so gestalten, dass wir maximalen Erfolg haben.
… das Spiel gegen Bayern: Wir spielen gegen den Primus, die mit Abstand beste Mannschaft in der Liga. Dementsprechend wartet auf uns eine richtig große Aufgabe. Wir werden jetzt nicht alles auf links drehen. Es gab ja auch viel, hinter dem wir als Staff gestanden haben, und was wir hoffentlich am Wochenende auch auf den Platz bekommen werden. Trotzdem werden wir gerade in Richtung Defensive ein, zwei Anpassungen vornehmen. Was wir sehen wollen, ist viel Freude auf dem Platz, dass wir mutig spielen, den Ball fordern, dass wir kreieren und auch versuchen, Bayern München unser Spiel aufzurücken, auch wenn es sehr schwer wird.
… zur Kadersituation: Wir haben mit Feli Delacauw und Lisa Doorn noch zwei Verletzte, die auch zum Wochenende nicht dabei sein werden. Und aktuell stehen krankheitsbedingt hinter Chiara Hahn und Wielle Douma noch zwei kleine Fragezeichen. Wir sind aber guter Dinge, dass sie am Sonntag auf dem Platz stehen können.
… Melissa Kössler und Selina Cerci: Bei 100 Prozent sind sie noch nicht. Es liegt in unserer Verantwortung, sie so zu belasten, dass wir noch langfristig was von beiden haben. Aber sie sind auf jeden Fall so weit, dass sie Einfluss aus Spiel nehmen können.