Im Frühjahr 2024 setzte eine Fussverletzung Josha Vagnoman beim VfB Stuttgart ausser Gefecht. Plötzlich war Leonidas Stergiou Stammspieler beim VfB, zu diesem Zeitpunkt war er noch vom FC St.Gallen an den Bundesliga-Club verliehen. Der junge Schweizer Abwehrspieler nutzte die Chance aus, am meisten machte er als Torschütze beim 3:1-Sieg gegen den FC Bayern München am 32. Spieltag auf sich aufmerksam. Der damalige Captain der Schweizer U21-Nationalmannschaft überzeugte die Verantwortlichen und durfte einen bis 2028 gültigen Vertrag in der Bundesliga unterzeichnen. Mittlerweile sind es aber nicht seine Positionskollegen, sondern der Schweizer selbst, der mit Verletzungen zu kämpfen hat.
Nach der angesprochenen definitiven Unterschrift in Stuttgart rückte Stergiou im Sommer 2024 ins Camp der Schweizer Nationalmannschaft vor der EURO in Deutschland ein. In den Testspielen gegen Estland und Österreich bestritt er seinen zweiten und dritten Einsatz in der Nati. Nationaltrainer Murat Yakin schenkte ihm weiter das Vertrauen und baute den jungen Bundesliga-Legionär in den EM-Kader ein. An der Endrunde kam Stergiou zu drei Teileinsätzen. In der Folge fehlte er allerdings zum Saisonbeginn 2024/25 erstmals für mehrere Monate, er laborierte an einer Entzündung des Rückenwirbels. Der Youngster kämpfte sich aber zurück in die VfB-Startelf. In St.Gallen noch hauptsächlich als Innenverteidiger eingesetzt, ist es die rechte Abwehrposition, auf der er bei den Schwaben seinen Platz gefunden hat.
Mit Spielpraxis vielleicht sogar an die WM?
Stergiou sammelte in der letzten Saison 18 Einsätze, unter anderem stand er auch viermal in der Königsklasse auf dem Rasen. Mitten im Saisonschlussspurt und damit nur wenige Wochen vor dem Finale im DFB-Pokal zog sich Stergiou eine Syndesmosebandverletzung zu. Es sollte sich als eine langwierige Verletzung herausstellen. Erst im Herbst konnte der Schweizer mit griechischen Wurzeln wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Trainer Sebastian Hoeness hat jedoch mittlerweile auf der Position des Rechtsverteidigers neben Stergiou und Vagnoman mit Lorenz Assignon eine zusätzliche Option erhalten.
In den Spieltagskader der Profis ist Stergiou noch nicht zurückgekehrt. Dafür hat er in der 3. Liga vier Einsätze und 270 Einsatzminuten gesammelt. Nach seinen ersten beiden Spielen liess er sich auf der Stuttgarter Vereinswebsite folgendermassen zitieren: "Die beiden Einsätze in der zweiten Mannschaft haben mir geholfen, Spielpraxis zu sammeln und Rhythmus aufzunehmen." Spielpraxis ist ein gutes Thema, der 23-Jährige soll wieder regelmässig spielen, was ihm in Stuttgart aber derzeit nicht in Aussicht gestellt werden kann. Zuletzt sind Gerüchte aufgekommen, wonach der VfB den Ostschweizer in der Rückrunde gerne verleihen würde. Als potenzieller Abnehmer wird der 1. FC Heidenheim gehandelt. Nach kicker-Informationen hat das Bundesliga-Schlusslicht beim VfB allerdings noch nicht angeklopft.
Für Stergiou wäre eine Leihe auch hinsichtlich der Fussball-WM im kommenden Sommer lukrativ. Seit der Teilnahme an der EM-Endrunde hat er zwar nie mehr dem Schweizer Aufgebot angehört, mit überzeugenden Leistungen in der Rückrunde könnte er aber nochmals auf sich aufmerksam machen. Im Nationalteam wurden zuletzt für die rechte Abwehrposition mit Silvan Widmer und Isaac Schmidt jeweils zwei andere Bundesliga-Legionäre aufgeboten. Womöglich würde ein Leihdeal die Karten auf dieser Position nochmals neu mischen.