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"Eklatanter Vertrauensbruch": Steinbach setzt Geschäftsführer Lepore vor die Tür

kicker

Im Liga-Alltag setzte es eine bittere Niederlage für den TSV Steinbach Haiger beim SC Freiburg II. Nachdem der Regionalligist durch zwei frühe Tore von Leon Wirtz und Serkan Firat mit 2:0 geführt hatte, musste die Mannschaft von Trainer Hüsni Tahiri am Ende mit einem 2:3 im Gepäck die Heimreise antreten. Zwei Elfmeter und eine numerische Überzahl in der Schlussviertelstunde wegen einer Gelb-Roten Karte für die Breisgauer sorgten beim TSV-Übungsleiter für noch schlechtere Stimmung.

Doch schon im Vorlauf der Partie am Samstag hatte Unruhe im Verein geherrscht. Am Freitagabend hatte zunächst die Siegener Zeitung darüber berichtet, dass die Mittelhessen ihren Geschäftsführer Giuseppe Lepore vor die Tür gesetzt haben sollen. Über mögliche Gründe für die Freistellung war zu diesem Zeitpunkt noch nichts bekannt.

Auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigte der 51-Jährige kurz nach Spielende dann: "Ich bin seit Donnerstag nicht mehr als Geschäftsführer beim TSV Steinbach Haiger tätig." Zu den Gründen wolle er sich zeitnah äußern. Auch sei er nicht mehr beim Spiel in Freiburg dabei gewesen. Während Roland Kring, Vorstandssprecher der Steinbacher, am Samstag noch nicht für ein Statement zur Verfügung stand, äußerte er sich nun gegenüber dieser Redaktion zur Angelegenheit.

„Das ist ein eklatanter Vertrauensbruch. Er hat nicht nur den Vorstand nicht informiert, sondern auch dem Trainerteam schlicht und einfach nicht die Wahrheit gesagt.“ (Vorstandssprecher Roland Kring)

"Ja, das stimmt, wir haben eine außerordentliche Kündigung ausgesprochen. Es ist keine Freistellung", stellte Kring klar und führte aus: "Wir haben in den letzten Tagen zu einigen, besonders aber zu einem Thema Informationen bekommen. Vor allem bei diesem Thema wäre es zwingend notwendig gewesen, dass Herr Lepore uns als Vorstand informiert hätte. Das ist ein eklatanter Vertrauensbruch. Er hat nicht nur den Vorstand nicht informiert, sondern auch dem Trainerteam schlicht und einfach nicht die Wahrheit gesagt. Das hat schließlich dafür gesorgt, dass wir es sofort beendet haben."

Worum es sich bei dem Vertrauensbruch handelt, wollte Kring nicht sagen. Doch die Steinbacher Verantwortlichen hätten wohl schon am Freitag vor dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt (0:3) am 25. Oktober die ersten Informationen zugespielt bekommen. In der Folge seien diese dann genau geprüft worden.

"Das Thema ist für uns nun abgeschlossen. Wir versuchen aber, noch ein paar Informationen zu bekommen", erklärte der Vorstandssprecher und fügte zum Thema Nachfolge an: "Die ganze Sache hat uns so schockiert, dass wir uns damit noch gar nicht beschäftigt haben. Wir haben jetzt eine Woche lang versucht, Erkenntnisse zu gewinnen."

Suche nach einem Nachfolger beginnt

Erst im Dezember 2024 hatten die Mittelhessen den Vertrag mit Lepore verlängert, nachdem dieser im April 2024 seinen Amtsantritt gefeiert hatte. Damals hatte Kring verlauten lassen: "Der TSV Steinbach Haiger ist überzeugt, dass diese Vertragsverlängerung ein wichtiger Baustein für die Verwirklichung der langfristigen sportlichen Ziele des Vereins ist. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit."

Seit dem Amtsantritt gelangen unter dem 51-jährigen Lepore zunächst der Klassenerhalt und zuletzt Rang 4. In der aktuellen Spielzeit befindet sich die Tahiri-Elf mitten im Aufstiegskampf. In Anbetracht der nahenden Wintertransferphase wird nun sicherlich die Suche nach einem Nachfolger beginnen. Nach etlichen Verletzungen in den vergangenen Wochen geht der TSV derzeit personell auf dem Zahnfleisch.