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Endemanns Ganzkörper-Gänsehaut-Comeback

kicker

Viel Anlaufzeit brauchte sie nicht. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit wurde Vivien Endemann am Mittwochabend im Champions-League-Spiel des VfL Wolfsburg gegen Manchester United für Svenja Huth eingewechselt. Ein Wechsel, der beim Stand von 4:2 für den VfL noch ein wenig Zeit von der Uhr nehmen sollte. Endemann nutzte das kurze Zeitfenster eindrucksvoll, erlief in der 6. Minute der Nachspielzeit einen völlig missratenen Rückpass der Engländerinnen, umkurvte Manchesters Torhüterin Safia Middleton-Patel und schob den Ball zum 5:2-Endstand ein.

"Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, wie das passiert ist. Ich weiß nur, dass der Ball dann bei mir in den Lauf kam", erzählte die Torschützin nach dem Spiel. "Aber es ist natürlich unfassbar schön. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Das tut wirklich unfassbar gut."

„Es war eine ungewohnte Situation für mich.“ (Vivien Endemann)

Für Endemann hatte der Treffer gegen Manchester eine besondere Bedeutung. Die 24-Jährige hatte zuvor wegen einer Muskelverletzung im linken Oberschenkel eine sechswöchige Zwangspause einlegen müssen und stand am Mittwoch erstmals wieder im Wolfsburger Kader. "Ich hatte vorher noch nie eine große Verletzung. Es war eine ungewohnte Situation für mich. Das war nicht leicht", gab Endemann zu. "Aber man muss geduldig sein und seinem Körper auch die Zeit geben. Ich bin froh, wieder zurück zu sein."

Jetzt will die Offensivspielerin, die 2023 von der SGS Essen zum VfL Wolfsburg wechselte, wieder angreifen. Die wenigen Einsatzminuten gegen Manchester waren ein optimaler Re-Start für sie. "Es war ein unfassbar cooles Spiel auf hohem Niveau", bilanzierte Endemann die Partie gegen Manchester, dem Tabellendritten der Women's Super League. "Der Schlüssel war einfach, dass wir die ganze Zeit auf dem Gaspedal geblieben sind."

Mit dem dritten Sieg im vierten Spiel hat sich der VfL in der neuen Ligaphase der Champions League eine gute Ausgangslage geschaffen. Vor den Spielen am Donnerstagabend belegt die Mannschaft von Trainer Stephan Lerch Tabellenplatz 3. "Das kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Unser Anspruch ist natürlich, trotzdem weiter Punkte zu sammeln", betonte Endemann. "Wir haben zurzeit so einen hohen Glauben an uns, sind in einem Flow drin und nehmen den einfach mit."

In der Ligaphase der Königslasse muss der VfL noch zwei Spiele bestreiten: Am 9. Dezember bei Real Madrid und am 17. Dezember tritt der FC Chelsea in Wolfsburg an. Die ersten vier Mannschaften der Abschlusstabelle ziehen direkt ins Viertelfinale ein.