Gegen den 1. FC Magdeburg durfte Conrad Harder zum dritten Mal nacheinander für RB Leipzig in der Startelf ran. Und mit dem präzisen Querpass auf Christoph Baumgartner vor dessen Treffer zum 2:1 lieferte der dänische Angreifer gegen den FCM auch seine erste Torbeteiligung, seit er am 1. September von Sporting Lissabon nach Leipzig gewechselt war.
Nur mit dem Kerngeschäft eines Stürmers tut sich der 20 Jahre alte Harder noch schwer. Der Blondschopf, den sich RB zum Ende der zurückliegenden Transferphase 24 Millionen Euro kosten ließ, wartet nach wie vor auf sein erstes Pflichtspiel-Tor im Dress seines neuen Arbeitgebers. Nachdem der athletische Linksfuß bei seinen Ligaeinsätzen gegen Bremen (2:0, kicker-Note 4) und in Mönchengladbach (0:0, kicker-Note 4,5) noch mäßig gespielt hatte, zeigte sich Harder im Pokal gegen Magdeburg verbessert.
Nur das mit Tor, das wollte noch nicht klappen. Obwohl der dänische U-21-Nationalspieler gegen den Zweitligisten ausreichend Gelegenheit hatte, einen Treffer anzubringen. In der 16. Minute schlenzte Harder den Ball von rechts knapp am linken Torwinkel vorbei, kurz darauf vergab er allein vor dem Magdeburger Gehäuse eine Doppelchance (27.), ehe nach der Pause mit einem Direktschuss (52.) sowie einem wuchtigen Kopfball (58.) jeweils an FCM-Torhüter Dominik Reimann scheiterte. Harder konnte einem fast ein bisschen leid tun bei seinem Bemühen, seinen ersten Treffer zu erzielen.
Lob für die Arbeit gegen den Ball
Sein Trainer nimmt Harder derweil in Schutz. Und lobt das Engagement des Stürmers. "Ich war mit ihm zufrieden", hatte Ole Werner schon nach dem 0:0 im jüngsten Ligaspiel in Mönchengladbach über Harder gesagt. Werner gefällt vor allem die Hingabe, mit der der Däne seine Aufgaben angeht, gerade auch als Anläufer beim Pressing. Der RB-Coach lobt Harder für "einen guten Job" bei der Arbeit gegen den Ball, "das ist das Erste, was ich von einem Stürmer verlange, weil wir einfach darauf angewiesen sind, dass alle gut anlaufen und gut verteidigen. Das fängt vorne an, und alles was dahinter kommt, sieht besser aus, wenn die erste Reihe es gut macht."
„Das ist alles auf einem vernünftigen Weg.“ (RB-Trainer Ole Werner über Conrad Harder)
Mit dem Ball hat Harder indes noch Steigerungspotenzial. Sowohl im Kombinationsspiel als auch in Sachen Effizienz. Werner sieht zudem in den Laufwegen des 1,85 Meter großen Stürmers im gegnerischen Strafraum noch Verbesserungsmöglichkeiten, "was Laufwege auf den ersten Pfosten angeht, das Lösen vom Gegenspieler. Da spielt sicher die Abstimmung mit den Mitspielern eine Rolle." Aber, so der Leipziger Trainer weiter, er sehe die Entwicklung bei Harder, "das ist alles auf einem vernünftigen Weg."
Noch wartet Harder aber weiter darauf, dass der Knoten platzt. Gegen Magdeburg war der RB-Zugang jedoch ganz dicht dran am ersten Tor. Und in Frankfurt dürfte er erneut eine Chance in der Startelf bekommen, auch wenn eine Rückkehr von Romulo (Sehnenreizung im Knie) nicht ausgeschlossen ist.