Die Nachricht von der UEFA am Freitagabend kam auch für den FC Bayern höchst unerwartet. Dass Luis Diaz statt nur für eine doch für drei Spiele in der Champions League gesperrt werden soll, "hat uns genauso überrascht wie alle anderen, davon konnten wir überhaupt nicht ausgehen", gab der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen zu.
Am Freitagmorgen noch hatten Trainer Vincent Kompany und Sportdirektor Christoph Freund öffentlich erklärt, mit einer Sperre von nur einem Spiel in der Königsklasse für Luis Diaz zu rechnen. Der 28-Jährige hatte am 4. Spieltag in der Königsklasse beim 2:1-Sieg gegen Paris St. Germain nach einem harten Foul gegen Achraf Hakimi die Rote Karte gesehen. Als Folge des Fouls wird der Marokkaner wohl mehrere Wochen aufgrund einer schweren Verstauchung des linken Knöchels ausfallen.
"Es war natürlich ein schweres Foul, es war aber weder eine Tätlichkeit, noch hat es sich gegen den Schiedsrichter gerichtet, noch gab es ein weiteres Vergehen nach dem Foul. Solche Dinge haben in der Vergangenheit zu drei Spielen Sperre geführt", plädierte Dreesen am Samstagnachmittag nach dem 6:2-Erfolg in der Bundesliga gegen den SC Freiburg für eine mildere Strafe.
Dreesen: "Nur in seltenen Fällen kommt man damit durch"
Daher habe der deutsche Rekordmeister bei der UEFA "die Urteilsbegründung angefordert, um dann Einspruch einzulegen", bestätigte Dreesen, was der kicker bereits am Freitagabend berichtet hatte. "Wir werden sehen, ob es uns gelingt, die Strafe zu reduzieren."
Allzu optimistisch gab sich der 58-Jährige allerdings nicht. Zwar betonte er nochmals seine Ansicht, "dass es keine drei Spiele Sperre geben darf" und dass der FC Bayern "nicht Einspruch für die Galerie" einlege. Aber: "Realistisch muss man sagen, dass man nur in seltenen Fällen damit durchkommt", so Dreesen in Bezug auf den geplanten Einspruch.
Auch Sportvorstand Max Eberl, der die Drei-Spiele-Sperre als "heftig" empfindet, räumte ein: "Ich bin nicht so blauäugig und sage, dass es nur ein Spiel wird. Wenn wir ein Spiel weniger bekämen, dann wäre das fantastisch. Es war ein Foul. Zwei Spiele für ein Foul finde ich auch schon eine ordentliche und angemessene Strafe."