Bayers Sommer-Zugänge kommen nach teils schwierigem Start zuletzt immer besser in Schwung. Bei zwei Neuen ist diese Entwicklung aber immer noch nicht eingetreten: Claudio Echeverri und Eliesse Ben Seghir.
Letzterer musste sogar noch einen Schritt zurück verdauen. Nachdem der Neue von der AS Monaco zuvor wenigstens noch Teileinsätze verbuchen durfte, bei denen er aber enttäuschte, ist der linke Offensivspieler nun seit drei Partien außen vor. Es stellt sich die Frage: Welche Perspektiven bieten sich dem Marokkaner überhaupt?
Mit Terrier ist auch der letzte Konkurrent vorbeigezogen
Auch bei Bayers 1:0-Sieg im Pokal beim BVB schmorte der fußballerische Feingeist auf der Bank, während Martin Terrier nach Achillessehnenriss erstmals seit Januar beginnen durfte und seine Sache gut machte - jetzt sind definitiv alle Konkurrenten an Ben Seghir vorbeigezogen.
"Eli bekommt seine Chance", versichert Trainer Kasper Hjulmand und versucht, den Dribbler in Schutz zu nehmen, "er ist ein super Spieler. Ich finde die richtige Zeit für Eli. Es ist nur eine Frage der Zeit." Inwieweit der Rechtsfüßer seine Chance bekommt, bleibt allerdings abzuwarten. Dass der technisch beschlagene, doch nicht schnelle Kreativakteur bei ManCity (2:0) und in Dortmund nach Führung nicht eingewechselt wurde, ist taktisch zu erklären. Dass Hjulmand beim 1:2 im Heimspiel gegen den BVB beim Rückstand lieber Echeverri brachte, war jedoch eine klare Einordnung.
Wenn Ben Seghir nicht in Augsburg reinkommt, wann dann?
Soll Ben Seghir, der physisch Nachholbedarf hat, vor Weihnachten noch eine Chance bekommen, dann am ehesten bei der Partie in Augsburg, bei der hohe Spielanteile, aber auch nur wenig Platz winken. Am Samstag muss es also für den in engen Räumen starken Techniker für einen Teileinsatz reichen, falls Hjulmands Aussage nicht nur Zeitspiel war. Folgen doch danach gegen Newcastle, Köln und in Leipzig drei Spiele der höchsten Intensitätsstufe.
Ben Seghir muss bald ins Laufen kommen. Wegen des Afrika-Cups (21. Dezember bis 18. Januar) wird er bald weiter an Boden verlieren. Zudem dürfte sich die Konkurrenzsituation 2026 noch verschärfen, weil sich dann derzeit positionsfremd eingesetzte Akteure wie Jonas Hofmann und Ibrahim Maza wieder für die Zehnerposition bewerben könnten.
Bayer beschäftigt sich mit Toptalent Karetsas - wohl für den Sommer
Und selbst wenn ManCity die Echeverri-Leihe im Januar abbräche, würde die Konkurrenz auf Sicht nicht weniger. Denn Bayer, das sich im Winter auf der rechten Schiene verstärken möchte, hat mit Genks Linksfüßer und Toptalent Konstantinos Karetsas (18) einen Zehner im Visier - wohl für den Sommer. Schließlich herrscht im Moment ja eher Überfluss auf den beiden offensiven Halbpositionen im Mittelfeld.
Ben Seghir muss entscheidende Schritte nach vorn machen. Hjulmands Erklärung ("Wir haben auf der linken Seite mit Ernest Poku und Grimaldo etwas sehr, sehr Gutes für unser Spiel gefunden") lässt aber erahnen, dass er akut nur sehr wenig Spielraum für den Zugang sieht.