Aus Deventer berichtet Benni Hofmann
Ganz im Gegenteil, glaubt Sebastian Hoeneß. "Das wird ein sehr toughes Spiel", erwartet der Trainer des VfB Stuttgart einen Konkurrenten auf Augenhöhe, der ähnlich wie die Schwaben selbst einen "spielerischen und mutigen Ansatz" bevorzugt. Und mit diesem durchaus Erfolge zu verzeichnen hatte, umsonst wurden die Go Ahead Eagles Deventer nicht KNVB-Pokalsieger 2025 und Siebter in der Eredivisie.
De Adelaarshorst: Spezielle Arena, geprägt von Wellblech-Charme
"Diese Mannschaft sieht diesen Wettbewerb als absoluten Bonus", weiß Hoeneß vor dem Kräftemessen an diesem Donnerstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker), bei dem der VfB auf Tiago Tomas und Dan-Axel Zagadou verzichten muss, wie am Mittwoch bekannt wurde. "Sie haben schon sechs Punkte geholt. Drei davon gegen Aston Villa, eine der besten Mannschaften in diesem Wettbewerb, wenn nicht gar die beste", warnt Hoeneß vor den Niederländern, bei denen Toptorjäger Jakob Breum nach wochenlanger Pause offenbar vor dem Comeback steht.
Eine spezielle Rolle messen die Gäste dem kleinen, gerade einmal 10.000 Zuschauer fassenden Stadion "De Adelaarshorst" zu. Eine Arena, die zwischen Klinkerhäuschen-Reihen stehend ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt. Eingeweiht 1920, letztmals renoviert 2015, durchzogen von Stahlträgern und geprägt von Wellblech-Charme. "Sie spielen zu Hause ein gutes Stück besser als auswärts, obwohl das Stadion klein ist, aber die Zuschauer sehr nah sind. Da wird eine spezielle Atmosphäre kreiert", glaubt Hoeneß.
Eine Stuttgarter Paradedisziplin: Ballbesitz
Der 43-Jährige will den gewohnten Stuttgarter Stil selbstredend durchziehen: "Im besten Fall sind wir in der Lage, die meisten Spielphasen zu kontrollieren. Das muss immer das Ziel sein: Die Hand draufzuhaben." Oder eben viel mehr den Ball, um Deventers eigene Fähigkeiten nicht zur Entfaltung kommen zu lassen und ihr hohes Pressing clever auszuhebeln. Was zumindest in der Liga eine Paradedisziplin der Schwaben darstellt. Hier hatte der VfB in allen Spielen der laufenden Saison mehr Ballbesitz. Weniger als 50 Prozent waren es mit deren 48 letztmals am 29. Spieltag 2024/25 beim 1:2 gegen Werder Bremen, als Stuttgart jedoch fast eine halbe Stunde lang in Unterzahl agierte.