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Härtel vor möglicher Schicksalspartie: "Ein geiles Spiel!"

kicker

Die Situation ist ernst. Daraus machte Jens Härtel vor dem Heimspiel von Erzgebirge Aue gegen 1860 München kein Geheimnis. Nach vier Niederlagen in Serie steckt nicht nur der ehemalige Zweitligist in der Krise, auch Härtel gilt längst als Wackelkandidat. "Natürlich ist es erst einmal gut, dass man das Vertrauen bekommt", sagt der Coach mit Blick auf das Votum der Verantwortlichen nach dem 1:3 in Osnabrück. "Aber wir wissen alle, dass die Situation momentan nicht einfach ist."

Verstecken ist für Härtel jedoch keine Option. Vielmehr will er die Situation annehmen und das Positive daraus ziehen: "Das Einfachste ist jetzt, den Fokus auf das zu legen, was wir beeinflussen können. Es geht vielleicht gar nicht so sehr um Taktik oder Verschieben, sondern darum, die Basics hier zu Hause im Stadion richtig umzusetzen. Alle Karten liegen auf dem Tisch, jeder weiß Bescheid. Deswegen ist klar, was wir sehen wollen und was wir brauchen."

Am Ende, das dürfte auch ihm klar sein, braucht Aue vor allem Punkte. Früh in der Saison beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nur drei Punkte, aber auch Härtel weiß, wie schnell eine eigentlich für andere Ambitionen gebaute Mannschaft im Abstiegskampf versacken kann. "Wir müssen endlich diesen Dreier holen. Dann kann man erst einmal etwas durchatmen - und dann geht es weiter", gibt er sich kämpferisch.

Entgegen dürfte dem ehemaligen Aufstiegstrainer von Magdeburg und Rostock kommen, dass sich die Personallage vor dem Duell mit den ebenfalls krisengeschüttelten Löwen etwas entspannt. Zwar fehlt neben den Verletzten Maxim Burghardt (Kreuzbandriss), Can Özkan (Reha nach Kreuzbandriss), Torwart Max Uhlig (Patellasehnenanriss) und Moritz Seiffert (Schlüsselbeinbruch) auch der gesperrte Ryan Malone (zwei Spiele Rot-Sperre). Dafür meldete sich Marcel Bär zurück im Training, ist aber noch keine Option. Borys Tashchy hingegen ist wieder voll dabei und auch Eric Uhlmann, Siegtorschütze beim bislang einzigen Dreier der Saison gegen Havelse, ist ebenfalls eine Option. "Licht am Ende des Tunnels", nannte Härtel den Status quo.

Jamilu Collins, dessen Verpflichtung die Sachsen am Freitag bekanntgaben, ist indes noch keine Option. Der Linksverteidiger soll nach Vereinsangaben erst Anfang kommender Woche final unterschreiben.

Die Trainingswoche stand ganz im Zeichen der Lehren aus den vergangenen Spielen, konkret die Aspekte, die Aue um wichtige Zähler und Erfolgserlebnisse gebracht hatte. "Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft die Dinge aufnimmt, gewillt ist, Veränderungen umzusetzen, Anpassungen vorzunehmen und insgesamt in dieser Woche eine gute Trainingsarbeit leistet", sagt der Trainer, der bei der konkreten Vorbereitung auf den Gegner vor Schwierigkeiten gestellt wird - eben weil 1860 München selbst spätestens nach dem 1:5 gegen Hoffenheim II in der Krise und Härtels Gegenüber Patrick Glöckner vor dem Aus steht.

Genau aus der Ausgangslage kann Härtel aber Motivation ziehen. "Es ist ein geiles Spiel", sagt er. "Es herrscht richtig Druck auf den Kessel bei beiden. Und das ist ja auch eine Atmosphäre, die so ein Stadion ein bisschen anzünden kann. Ich hoffe, wir kriegen das direkt von Start weg hin, dass wir gut reinkommen und das Momentum mit viel Arbeit und Leidenschaft auf unsere Seite ziehen."